Kreml kritisiert Wahl in Moldau: Undemokratisch und unfair
05.11.2024 11:18
Bei der Wahl in der Ex-Sowjetrepublik Moldau setzt sich die
prowestliche Amtsinhaberin durch. Moskau widerspricht nun dem Vorwurf
der Einmischung und erhebt selbst schwere Anschuldigungen.
Moskau (dpa) - Der Kreml hat die Präsidentenwahlen in der früheren
Sowjetrepublik Moldau zwischen der Ukraine und dem EU-Land Rumänien
als unfair und undemokratisch kritisiert. «Sie waren voller
Wahlmanipulationen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Hunderttausenden Moldauern, die in Russland lebten, sei die
Möglichkeit genommen worden, abzustimmen, klagte er. Im Gegensatz
dazu hätte die moldauische Diaspora im Westen wählen können, was
Auswirkungen auf das Resultat gehabt habe. Bei der Präsidentenwahl in
dem zwischen dem Westen und Russland zerrissenen Land siegte die
prowestliche Amtsinhaberin Maia Sandu.
Sandu erreichte insgesamt etwas mehr als 55 Prozent der abgegebenen
Stimmen. Ihr Herausforderer Alexandr Stoianoglo kam auf knapp 45
Prozent, lag aber bei den im Land selbst abgegebenen Stimmen vorn.
Die Republik Moldau, die auch EU-Beitrittskandidat ist, hatte
Russland dabei massive Wahleinmischung vorgeworfen und von
organisierten Wählertransporten speziell in der von Moldau
abtrünnigen Region Transnistrien gesprochen. Peskow wies diese
Vorwürfe zurück. Für diese Anschuldigungen gebe es keine Beweise,
sagte er.