Kreml sieht Sandu nicht als Moldaus Präsidentin
05.11.2024 13:37
Bei der Wahl in der Ex-Sowjetrepublik Moldau setzt sich die
prowestliche Amtsinhaberin Sandu durch. Moskau widerspricht nun dem
Vorwurf der Einmischung und sieht sie nicht als Präsidentin des
Landes.
Moskau (dpa) - Russland sieht nach der Präsidentenwahl in der
früheren Sowjetrepublik Moldau die Siegerin Maia Sandu nicht als
Präsidentin. «Was Frau Sandu betrifft, so ist sie, wie wir es
verstehen, nicht die Präsidentin ihres Landes, weil im Land selbst
die Mehrheit der Bevölkerung nicht für sie gestimmt hat», sagte
Kremlsprecher Dmitri Peskow. Sandu hatte ihren Sieg den Moldauern im
Ausland - vor allem in der EU - zu verdanken. Ihr Herausforderer, der
frühere Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, kam auf knapp 45
Prozent, lag aber bei den im Land selbst abgegebenen Stimmen vor der
Amtsinhaberin.
Peskow kritisierte die Wahl als unfair und undemokratisch.
Hunderttausenden Moldauern, die in Russland lebten, sei die
Möglichkeit genommen worden, abzustimmen, klagte er. Im Gegensatz
dazu hätte die moldauische Diaspora im Westen wählen können, was
Auswirkungen auf das Resultat gehabt habe.
Sandu erreichte insgesamt etwas mehr als 55 Prozent der abgegebenen
Stimmen. Die zwischen Rumänien und der Ukraine liegende Republik
Moldau, die auch EU-Beitrittskandidat ist, hatte Russland dabei
massive Wahleinmischung vorgeworfen und von organisierten
Wählertransporten speziell in der von Moldau abtrünnigen Region
Transnistrien gesprochen. Peskow wies diese Vorwürfe zurück. Für
diese Anschuldigungen gebe es keine Beweise, sagte er.