Frankreichs Piloten wollen streiken

08.11.2024 12:08

Um Haushaltslöcher zu stopfen, will Frankreich die Steuer auf
Flugtickets drastisch erhöhen. Aus Protest dagegen ruft eine
Gewerkschaft zum Streik auf.

Paris (dpa) - Die Gewerkschaft französischer Linienpiloten (SNLP) hat
für den Donnerstag kommender Woche (14. November) zu einem eintägigen
Streik aufgerufen. Der Protest richtet sich gegen eine von der
Regierung geplante Verdreifachung der Steuer auf Flugtickets, wodurch
die Gewerkschaft negative Auswirkungen auf die französischen
Fluggesellschaften befürchtet. Die tatsächlichen Auswirkungen des
Streikaufrufs auf den Flugverkehr, insbesondere zwischen Frankreich
und Deutschland, sind noch nicht absehbar. Betroffen wären lediglich
französische Airlines.

Wie die Wirtschaftszeitung «Les Échos» berichtete, wird der
Streikaufruf bei etlichen Air France-Piloten kritisch gesehen. Denn
ein Streik würde der Airline ebenso schaden, wie die erhöhten
Abgaben, die Air France ab kommendem Jahr bereits komplett auf die
Ticketpreise umgelegt hat. Frankreichs Parlament ringt im Moment mit
einem Sparhaushalt, bei dem mit Einsparungen und zusätzlichen
Einnahmen 60 Milliarden Euro gutgemacht werden sollen. Die erhöhte
Steuer auf Flugtickets soll eine Milliarde Euro einbringen.

Auch in Deutschland protestiert die Luftfahrtbranche gegen die
Luftverkehrssteuer, die zum Mai um 25 Prozent erhöht wurde, sowie
gegen die Flugsicherungsgebühren und die sogenannte
Luftsicherheitsgebühr, und fordert deren Abschaffung. Fliegen müsse
bezahlbar bleiben, verlangte der Präsident des Bundesverbands der
Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Jens Bischof, kürzlich von
der Politik. Die Fluggesellschaft Ryanair etwa zieht sich wie auch
einige andere Airlines von deutschen Flughäfen zunehmend zurück -
nach eigenen Angaben wegen zu hoher Kosten.