Rekordzahl gefälschter Waren in der EU beschlagnahmt

13.11.2024 14:55

Ob Spielsachen, Kleidung oder Elektronik: Jedes Jahr gelangen
Millionen gefälschter Produkte in die EU. 2023 waren es besonders
viele - das liege auch am Onlinehandel, heißt es in einem Bericht.

Brüssel/Alicante (dpa) - Zollbeamte haben 2023 im EU-Binnenmarkt
einen Höchststand gefälschter Produkte beschlagnahmt. «2023 ist ein
Rekordjahr für den EU-Binnenmarkt, in dem die mit Abstand höchsten
Werte der vergangenen zwölf Jahre erreicht wurden», heißt es in einem

gemeinsamen Bericht der Europäischen Kommission und des EU-Amtes für
geistiges Eigentum (EUIPO). 

Insgesamt seien an den EU-Außengrenzen und im Binnenmarkt im
vergangenen Jahr mehr als 152 Millionen Artikel sichergestellt
worden. Das entspreche einem Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr (86 Millionen Artikel). Der Wert der entdeckten
Falschprodukte stieg um 68 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Euro
(2022: 2,0 Milliarden Euro). 

Wie schon im Vorjahr seien gefälschte Spiele besonders häufig
beschlagnahmt worden. An zweiter und dritter Stelle folgten dem
Bericht zufolge Spielzeuge und CDs sowie DVDs. Auch
Verpackungsmaterial und Etiketten wurden häufig eingezogen. Dadurch
zeige sich, dass Produkte immer häufiger erst innerhalb der EU mit
Etiketten versehen würden, berichteten die Behörden. So solle
vermieden werden, dass Waren an der Grenze als Fälschungen
auffallen. 

Meiste Fälschungen auf dem Binnenmarkt beschlagnahmt

Der größte Teil der Waren wurde den Angaben zufolge im vergangenen
Jahr nicht an den EU-Außengrenzen einbehalten, sondern auf dem
Binnenmarkt entdeckt. So seien 138 Millionen Artikel innerhalb der EU
beschlagnahmt worden. Den deutlichen Anstieg führt die Behörde auch
auf den Onlinehandel zurück. Der überwiegende Anteil der Fälschungen

werde mittlerweile mit der Post verschickt. 

An den Außengrenzen sei die Zahl der beschlagnahmten Waren dagegen
gesunken, hieß es. Mehr als die Hälfte dieser Produkte kommt dem
Bericht nach aus China (56 Prozent), gefolgt von weiteren asiatischen
Ländern. 

Für Verbraucherinnen und Verbraucher könnten Produktfälschungen
gefährlich werden, warnte die EU-Kommission. Die Produkte könnten
gesundheitsschädlich oder unsicher sein.