Schleuser bringen Hunderte Migranten nach Kreta
14.11.2024 09:36
Fast täglich kommen neue Migranten aus Nordafrika auf Kreta an. Die
Überfahrt kostet zwischen 3.000 und 6.000 Euro.
Piräus (dpa) - Binnen 48 Stunden sind vor Kreta mehr als 200
Migranten aufgegriffen und in Sicherheit gebracht worden. Wie die
griechische Küstenwache mitteilte, waren die Menschen aus der Region
der libyschen Hafenstadt Tobruk gestartet.
«Die Schleuser machen gute Geschäfte», sagte ein Offizier der
Küstenwache im griechischen Rundfunk (ERT). Für die Überfahrt nach
Kreta kassieren sie nach Angaben der Migranten pro Kopf zwischen
3.000 Euro und 6.000 Euro, hieß es. Das Problem der sogenannten
Südroute (Tobruk-Kreta) nimmt nach den Worten der griechischen
Vizeministerin für Migration Sofia Voultepsi immer größere
Dimensionen an. «Das ist besorgniserregend», sagte sie im
griechischen Rundfunk.
Migranten planen Weiterreise nach Deutschland
Die Mehrheit der in Griechenland ankommenden Migranten hätte nach
Angaben des griechischen Migrationsministers Nikos Panagiotopoulos
das Ziel, bei der ersten besten Gelegenheit oder nachdem sie Asyl in
Griechenland erhalten, nach Deutschland und in andere Staaten
Westeuropas zu reisen. Das hatte der Migrationsminister in den
vergangenen Tagen wiederholt griechischen Medien gesagt.
UN-Flüchtlingshilfswerk registriert mehr als 50.000 Neuankünfte von
Migranten in Griechenland
Nach Angaben des Hilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind seit
Jahresbeginn und bis zum 10. November gut 52.000 Migranten in
Griechenland angekommen; 45.769 davon auf dem Seeweg. Gemessen an der
Bevölkerung werden in Griechenland nach Angaben der
EU-Statistikbehörde - nach Zypern - die meisten Asylanträge gestellt.