AfD und Partner wollen Trump ins EU-Parlament einladen
15.11.2024 13:32
Während im EU-Parlament Sorgen nach der US-Wahl überwiegen, sehen die
AfD und ihre Partner Chancen für die transatlantischen Beziehungen -
und hoffen auf einen Auftritt des künftigen US-Präsidenten.
Brüssel (dpa) - Der AfD-Europapolitiker René Aust und weitere
Mitglieder der rechten ESN-Fraktion wünschen sich einen Austausch mit
Donald Trump im Europäischen Parlament. In einem Brief bitten sie
Parlamentspräsidentin Roberta Metsola darum, eine Einladung an den
designierten US-Präsidenten auszusprechen und ihm eine Rede vor dem
Plenum in Straßburg zu ermöglichen.
Eine Ansprache des künftigen Präsidenten im Herzen Europas würde ein
starkes Engagement für die Wiederbelebung der transatlantischen
Beziehungen signalisieren, hieß es in dem Schreiben, das der
Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es sei wichtig, die Partnerschaft
mit den USA «nach den Schwierigkeiten unter der Regierung Biden» mit
Offenheit und Dialog anzugehen.
In anderen Fraktionen überwiegen Sorgen
Dabei überwiegen in anderen Fraktionen Sorgen um Trumps Wahlsieg und
das nahende Amtsende des Transatlantikers Joe Biden. Befürchtet wird,
dass der Republikaner die Militärhilfe für die angegriffene Ukraine
einstellen und das Land zu Verhandlungen mit weitreichenden
Zugeständnissen an Russland zwingen könnte. Auch die
Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und den USA könnten sich
wieder verschlechtern - Trumps erste Amtszeit war ein Vorgeschmack
darauf.
Unbefristete Einladung
Den Brief haben Aust und der polnische Politiker Stanislaw Tyszka als
Co-Vorsitzende der neuen Fraktion «Europa Souveräner Nationen» (ESN)
sowie die AfD-Politikerin Christine Anderson als weiteres
Vorstandsmitglied der Fraktion unterzeichnet.
Von der Parlamentspräsidentin gab es zunächst keine öffentliche
Reaktion auf das Schreiben. Aus ihrem Team hieß es, Metsola ziehe
stets alle Vorschläge von Fraktionen in Betracht. Zudem wurde darauf
verwiesen, dass es bereits eine offene und unbefristete Einladung an
den amtierenden US-Präsidenten gebe.