Kiew erhielt 100 Milliarden an Finanzhilfen aus dem Ausland

15.11.2024 15:21

Fast 1.000 Tage wehrt sich die Ukraine bereits gegen eine russische
Invasion. Die ausländischen Finanzhilfen für den Staatshaushalt haben
jetzt eine markante Schwelle überschritten.

Krieg (dpa) - Die Ukraine hat seit dem russischen Einmarsch vom
Februar 2022 bereits mehr als 100 Milliarden US-Dollar oder
umgerechnet 95 Milliarden Euro an Finanzmitteln aus dem Ausland
erhalten. Der Großteil der Gelder stamme von der Europäischen Union,
den USA, dem Internationalen Währungsfonds, Japan und Kanada, sagte
Ministerpräsident Denys Schmyhal gemäß einer Mitteilung. Der
Regierungschef dankte demnach den Geldgebern noch einmal ausdrücklich
für die Unterstützung. An frischen Geldern hob Schmyhal einen Kredit
der Weltbank von umgerechnet gut 950 Millionen Euro und weitere 150
Millionen Euro von der Europäischen Union hervor.

Die Hilfen dienen der Ukraine vor allem zur Finanzierung ihres
Haushalts, darunter etwa die Bezahlung von Beamten und Lehrern. Ein
großer Teil sind Kredite. Hinzu kommen Munitions- und
Waffenlieferungen im Wert von mehr als 150 Milliarden Euro. Das Kiel
Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) beziffert die Gesamthilfen auf
bisher insgesamt 317 Milliarden Euro, darunter auch für humanitäre
Zwecke.

Die Ukraine wird seit 2022 in beispielloser Weise aus dem vor allem
westlichen Ausland mit Geld und Rüstungsgütern unterstützt. Allein
die Finanzhilfen entsprechen bereits etwa zwei jährlichen
Vorkriegshaushalten. Das osteuropäische Land war gemessen am
Pro-Kopf-Einkommen dem IWF zufolge schon vor der russischen Invasion
das ärmste Land Europas.