Jury sieht Chemnitz für Kulturhauptstadtjahr gewappnet
19.11.2024 12:22
2025 ist Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. In knapp zwei Monaten ist
die große Eröffnung geplant. Nun haben Experten noch einmal den Stand
der Vorbereitungen kritisch unter die Lupe genommen.
Chemnitz (dpa) - Experten der EU-Kommission sehen Chemnitz für das
Kulturhauptstadtjahr 2025 gewappnet und haben der Stadt den mit 1,5
Millionen Euro dotierten Melina-Mercouri-Preis zugesprochen. Im
dritten Monitoring-Bericht lobten sie die Fortschritte und das
Engagement des Teams. Mit breiter Beteiligung, starken
Partnerschaften und umfassender Planung sei man gut aufgestellt für
ein erfolgreiches Titeljahr 2025, das die einzigartige Kultur der
Stadt und ihre Verbindungen mit Europa widerspiegele, heißt es in dem
Bericht.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wertete die
Jury-Empfehlung zu dem Mercouri-Preis als besondere Wertschätzung für
die bislang geleistete Arbeit aller Beteiligter. «Das große
Engagement ist beeindruckend genauso wie das gute Miteinander
zwischen Chemnitz und Freistaat, zwischen urbanem Zentrum und
ländlichem Städtenetzwerk», erklärte Kretschmer: «Herzlichen
Glückwunsch Chemnitz!»
«Fulminanter Start am 18. Januar»
Die Bewertung der Jury sei eine große Anerkennung für alle
Chemnitzerinnen und Chemnitzer, die mit ihrem Engagement und ihrer
Leidenschaft zum Kulturhauptstadtprozess beitragen, erklärte
Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD). Die Empfehlungen würden helfen,
das Kulturhauptstadtjahr zum Erfolg zu führen und Chemnitz auch nach
2025 weiterzuentwickeln und europäisch zu vernetzen. «Wir freuen uns
auf einen fulminanten Start am 18. Januar», sagte die
Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt GmbH, Andrea Pier.
Chemnitz wird zusammen mit Nova Gorica in Slowenien den Titel
Kulturhauptstadt Europas tragen. Am 18. Januar ist die Eröffnung
geplant. Das im Oktober vorgestellte Programmbuch ist mehr als 400
Seiten stark und enthält rund 150 Projekte und 1.000 Veranstaltungen.
Es steht unter dem Titel «C the Unseen». Auf vielfältige Weise soll
Verborgenes sichtbar gemacht und die «stille Mitte» der
Stadtbevölkerung aktiviert werden.
Geplant sind eine Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie,
ein großer Kunst- und Skulpturenpfad, der die Stadt mit dem Umland
verbindet, sowie zahlreiche Festivals und Ausstellungen - etwa zum
norwegischen Maler Edvard Munch sowie dem Aufstieg, Fall und der
Neuerfindung europäischer Industriestädte. Erwartet werden rund zwei
Millionen Besucher.