Borrell: Eine Million Artilleriegeschosse an Kiew geliefert
19.11.2024 18:15
Mit großer Verspätung hat die EU versprochene Artilleriegeschosse an
die Ukraine geliefert. Die Ukraine setzt derweil vor allem auf die
eigene Produktion.
Brüssel (dpa) - Nach Angaben des Europäischen Auswärtigen Dienstes
hat die EU ihren Plan zur Lieferung von Artilleriegeschossen an die
Ukraine mit Verspätung erfüllt. «Wir haben das Ziel von einer Million
Schuss Artilleriemunition erreicht», sagte EU-Chefdiplomat Josep
Borrell nach einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.
Die Munition sei an die Ukraine geliefert worden, «einige Monate
später als erwartet». Ursprünglich hatte die EU die Marke von einer
Million Schuss bereits bis Ende März erreichen wollen.
Tatsächlich konnte bis März nur etwas mehr als die Hälfte der Menge
geliefert werden. Als neues Ziel hatte die EU dann Ende 2024 in
Aussicht gestellt. «Wir werden damit fortfahren, denn Russland erhält
weiterhin umfangreiche Lieferungen von Munition und Raketen aus
Nordkorea und dem Iran», kündigte Borrell an.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte indes in Kiew
einen Plan zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des von Russland
angegriffenen Landes vor. Die Ukraine werde massiv in die Rüstung
investieren, kündigte er an. Dazu zähle der Ausbau der eigenen
Munitionsproduktion. «Ukrainische Waffen» seien eine der
Hauptgarantien der ukrainischen Unabhängigkeit.