Iran: Neue Gesprächsrunde mit EU-Ländern

24.11.2024 13:44

Der Streit um das iranische Atomprogramm drohte jüngst zu eskalieren.
Nun verkündet Teheran neue Gespräche, auch Deutschland soll beteiligt
sein.

Teheran (dpa) - Irans Außenministerium hat eine neue Gesprächsrunde
mit EU-Ländern angekündigt. Am kommenden Freitag sollen Vertreter der
Islamischen Republik Iran, Deutschlands, Frankreichs und
Großbritanniens in Genf zusammenkommen, sagte Außenamtssprecher
Ismail Baghai iranischen Medienberichten zufolge. Von anderer Seite
gab es zunächst keine Bestätigung dafür.

Laut Baghai werde in der Runde am 29. November an Gespräche
angeknüpft, die am Rande der letzten UN-Generalversammlung Ende
September geführt worden waren. Dabei soll über den Krieg in Nahost
und das Nuklearprogramm gesprochen werden.

Zuletzt hatte sich der Streit um Irans Atomprogramm zugespitzt. Nach
einer förmlichen Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA
drohte Teheran mit der Inbetriebnahme Tausender neuer Zentrifugen zur
Urananreicherung. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem
Reinheitsgrad von 60 Prozent an, für Atomwaffen werden Experten
zufolge mehr als 90 Prozent benötigt. 

Irans Regierung zufolge wird das Atomprogramm nur für zivile Zwecke
genutzt. Den Wiener Atompakt, der Irans Programm einschränken und im
Gegenzug Sanktionen lockern sollte, hatte der damalige US-Präsident
Donald Trump im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt. Seitdem hält sich
auch die Islamische Republik nicht mehr strikt an die Auflagen.
Gespräche zur Wiederbelebung eines Atomdeals liegen seit Jahren auf
Eis.