EZB erwartet weniger Wirtschaftswachstum

12.12.2024 14:50

Die Euro-Währungshüter blicken mit wachsender Sorge auf die
Wirtschaft im Währungsraum. Die Inflation nähert sich unterdessen
schneller der Zielmarke der Notenbank.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) schraubt
ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum im Euroraum weiter nach
unten. Die Wirtschaft im Euroraum ist nach Einschätzung der Notenbank
im laufenden Jahr geringer gewachsen als noch vor drei Monaten
erwartet. Die EZB geht davon aus, dass für das Gesamtjahr 2024 ein
Plus von nur noch 0,7 Prozent stehen wird. Im September war die EZB
noch von 0,8 Prozent Wirtschaftswachstum ausgegangen, im Juni sogar
von 0,9 Prozent.

Für 2025 erwartet die EZB einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) in den 20 Staaten des Währungsraums um 1,1 Prozent
(September-Prognose 1,3 Prozent), auch die Wachstumsprognose für 2026
fällt mit 1,4 Prozent etwa schwächer aus.

Die Teuerung im Euroraum wird nach Einschätzung der Notenbank etwas
schneller zurückgehen als zuletzt erwartet. Für das laufende Jahr
rechnet die EZB mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent, im
September hatte die EZB noch 2,5 Prozent vorhergesagt. 2025 wird eine
Rate von 2,1 Prozent erwartet. Für 2026 rechnet die EZB unverändert
mit einem durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise im
Euroraum von 1,9 Prozent.

Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen
und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die
Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer
Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Euroraum.