Goldschmidt für entschiedenes Vorgehen gegen Schattenflotte

16.12.2024 13:35

Die Tanker-Havarie vor der Küste der Krim alarmiert
Schleswig-Holsteins Umweltminister Goldschmidt. Er lobt das Vorgehen
der EU gegen die russische Schattenflotte. Sein Blick richtet sich
gen Ostsee.

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins-Umweltminister Tobias
Goldschmidt hat angesichts der Tanker-Havarie vor der Krim neue
EU-Sanktionen gegen die russische Schattenflotte als notwendigen und
überfälligen Schritt gelobt. Die Gefahr einer immensen
Ölverschmutzung sei real, teilte der Grünen-Politiker mit. «Ein
Ereignis wie vor der Krim kann uns jederzeit auch in deutschen
Gewässern treffen.»

Gerade die Ostsee habe schon jetzt mit Verschmutzung, Überdüngung,
Erwärmung und Lärmproblemen zu kämpfen. «Weitere Störfaktoren m
üssen
unbedingt vermieden werden», so Goldschmidt. Es liege auch an einer
zukünftigen Bundesregierung, entschieden gegen russische
Schrottschiffe vorzugehen.

Versicherungspflicht gefordert

Goldschmidt forderte eine Versicherungspflicht für Schiffe in
deutschen Gewässern, welche die Bergung und mögliche Umweltschäden im

Falle einer Havarie abdecke. Noch wichtiger sei, dass sich auch
Russland an die internationalen Sicherheitsstandards im Schiffbau
halte und den technischen Stand seiner Flotte auf aktuelle Standards
bringe. Außerdem könne eine Lotsenpflicht in der Kadetrinne dabei
helfen, das Kollisionsrisiko von Schiffen zu vermindern.

Hintergrund sind neue Sanktionen der EU wegen des russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine. Vor allem soll schärfer gegen die
russische Schattenflotte für den Transport von Öl sowie Militärgüte
rn
und aus der Ukraine gestohlenem Getreide vorgegangen werden. Dafür
wird 52 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten.
Zudem sollen sie nicht mehr von Dienstleistungen europäischer
Unternehmen profitieren können. In einem ersten Schritt hatte die EU
im Juni bereits rund zwei Dutzend Schiffe auf eine entsprechende
Schwarze Liste gesetzt. Sie umfasst nun 79 Positionen.