EU-Kommission treibt eigenes Satellitensystem voran

16.12.2024 13:51

Gezielte Störungen, gekappte Kabel: Die EU setzt auf ein eigenes
Satellitensystem. Dies soll insbesondere in Kriegszeiten eine
wichtige Rolle spielen.

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission treibt den Aufbau eines
Satellitensystems für eine sichere Kommunikation voran. Die Brüsseler
Behörde unterzeichnete den Vertrag für die sogenannte
Satellitenkonstellation namens Iris² (Infrastructure for Resilience,
Interconnection and Security by Satellites). «Iris² wird für unsere
Sicherheit und Verteidigung von entscheidender Bedeutung sein», sagte
der für Verteidigung und Raumfahrt zuständige EU-Kommissar Andrius
Kubilius. «In der Ostsee sind Internetkabel gekappt worden. Russland
stört unsere Navigationssignale.» Die EU-Mitgliedstaaten seien auf
sichere Konnektivität angewiesen. 

Kubilius betonte, dass das Weltraumprogramm ausdrücklich zum
Verteidigungsbedarf der EU-Länder beitragen werde. «Das Leben der
Soldaten wird in Krisenzeiten von einer sicheren Konnektivität
abhängen. Wir können es uns nicht leisten, zu abhängig von Ländern

oder Unternehmen außerhalb der Europäischen Union zu sein.»

Iris² soll zudem den Zugang von Bürgern und Unternehmen zu schnellem
Internet sichern. Es sollen nicht nur in Europa Funklöcher beim
Highspeed-Internet gestopft werden, sondern die Anbindung soll auch
in strategischen Regionen wie Afrika und der Arktis ermöglicht
werden.