Selenskyj lobt EU-Sanktionen gegen russische Tanker

16.12.2024 21:36

Brüssel geht gegen Frachtschiffe vor, die im halblegalen Bereich
russisches Öl und andere Güter befördern. Das soll Moskaus
Kriegsfinanzierung treffen, aber auch Umweltschäden vermeiden helfen.

Kiew (dpa) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das
Vorgehen der EU gegen Russlands Schattenflotte von Tankern und
anderen Frachtschiffen gelobt. «Das ist jetzt ein wichtiger Schritt:
Alle russischen Tanker, alle Unternehmen und Einzelpersonen, die
Russland helfen, den Krieg zu finanzieren - sie müssen letztendlich
alle sanktioniert werden», sagte der Staatschef in seiner abendlichen
Videoansprache. 

Der Sanktionsdruck auf Moskau müsse aufrechterhalten werden. «Je
härter die Sanktionen für Russland sind, desto eher werden sie sich
auf eine echte und gerechte Diplomatie einlassen», sagte Selenskyj in
Kiew. 

Zuvor hatte die EU wegen des russischen Angriffskrieges ein 15.
Sanktionspaket erlassen. Es richtet sich vor allem gegen Schiffe, die
russisches Öl, Militärgüter oder aus der Ukraine gestohlenes Getreide

transportieren. 52 weiteren Schiffen wurde das Einlaufen in Häfen in
der EU verboten, sodass die Gesamtzahl auf 79 Schiffe stieg.

Dies ist zum einen der Versuch, Einnahmequellen für Russland zur
Finanzierung des Krieges abzuklemmen. Zum anderen geht es um
Umweltschutz, weil viele dieser Schiffe, die im russischen Auftrag
fahren, veraltet, technisch unsicher und unzureichend versichert
sind.