Scholz spricht mit Trump über Weg zum Frieden in Ukraine
19.12.2024 20:26
Trump ist noch lange nicht US-Präsident und trotzdem telefoniert
Kanzler Scholz jetzt schon zum zweiten Mal nach dessen Wahlsieg mit
ihm. Das ist nicht unbedingt üblich.
Brüssel (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Rande des
EU-Gipfels mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert
und mit ihm vor allem über den Ukraine-Krieg gesprochen. Die beiden
seien sich einig gewesen, «dass der russische Krieg gegen die Ukraine
schon viel zu lange andauere und es darauf ankomme, so bald wie
möglich auf den Weg zu einem fairen, gerechten und nachhaltigen
Frieden zu gelangen», teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit
anschließend mit. Der Kanzler habe bekräftigt, die Unterstützung der
Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland so lange wie nötig fortsetzen
zu wollen.
Es war das zweite Gespräch des Kanzlers mit Trump seit dessen
Wahlsieg am 5. November. Am 20. Januar soll Trump in Washington
vereidigt werden. Dass Scholz bereits vor dem Amtsantritt schon zum
zweiten Mal mit dem künftigen Präsidenten telefoniert, ist nicht
unbedingt üblich.
Am EU-Gipfel nahm am Donnerstag auch der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj teil. Bereits am Mittwochabend hatten sich Scholz
sowie Staats- und Regierungschefs und Außenminister sechs anderer
Nato-Staaten mit Selenskyj und Nato-Generalsekretär Mark Rutte zu
einem vertraulichen Gespräch getroffen.
Scholz hatte die Verbündeten anschließend erneut aufgerufen, ihre
Hilfe für die Ukraine unvermindert fortzusetzen. «Wir müssen die
Unterstützung für die Ukraine dauerhaft absichern.» Scholz will Trump
nach seiner Vereidigung möglichst bald in Washington besuchen. Er hat
sich mehrfach zuversichtlich gezeigt, dass die USA und Europa in der
Ukraine-Politik eine gemeinsame Linie finden werden.