Trump: EU soll mehr Öl und Gas kaufen, sonst drohen Zölle
20.12.2024 13:03
Der designierte US-Präsident hat bereits neue Zölle für Mexiko,
Kanada und China angekündigt. Jetzt droht er Brüssel.
Washington (dpa) - Der designierte US-Präsident Donald Trump drängt
die Europäische Union, mehr Öl und Gas aus den USA zu importieren,
anderenfalls plant er, Zölle einzuführen. Die EU solle so das «enorme
Handelsdefizit» ausgleichen, schrieb Trump auf der von ihm
mitbegründeten Plattform Truth Social. «Sonst gibt es Zölle ohne
Ende!!!», fügte er hinzu. Das Wort Zölle ist in Großbuchstaben
geschrieben.
In der EU werden derzeit Möglichkeiten ausgelotet, wie ein großer
neuer Handelskonflikt mit den USA abgewendet werden könnte. Es ist
Trump ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr
Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU.
Das Handelsdefizit belief sich 2022 auf 131,3 Milliarden Dollar (rund
126,4 Milliarden Euro). Ein Weg, einen Handelskrieg zu vermeiden,
könnte ein neuer Deal zum Ausbau amerikanischer Exporte von
Flüssiggas (LNG) sein.
Trump hatte bereits im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt. Er
argumentiert, dass US-Firmen dann wieder stärker in den USA
produzierten und damit Arbeitsplätze geschaffen würden. An seinem
ersten Amtstag plant Trump hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko
und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen zu
wollen. Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie
werden an der Grenze fällig. Auf Waren aus Mexiko und Kanada sollen
Zölle von 25 Prozent gelten. Auf Waren aus China sollen zusätzliche
Zölle von 10 Prozent gelten.