Europaabgeordnete warnen vor Einfluss von Algorithmen bei X und Meta

09.01.2025 17:17

Manipulieren Tech-Giganten wie X und Meta gezielt die öffentliche
Meinung? Kurz vor dem Gespräch von Tech-Milliardär Musk und
AfD-Chefin Weidel schlagen Abgeordnete aus Brüssel und Berlin Alarm.

Brüssel (dpa) - Die Grünen-Fraktion im Europaparlament wirft den
Tech-Konzernen X und Meta vor, unter anderem durch technische Tricks
die öffentliche Meinung zu manipulieren und damit die Demokratie zu
gefährden. «Wir erleben eine gefährliche Entwicklung», sagte die
Grünen-Politikerin Alexandra Geese laut einer Mitteilung. «Durch die
algorithmische Verzerrung und das bewusste Streichen von
Faktenprüfungen fluten Elon Musk und Mark Zuckerberg ihre Plattformen
mit Hass, Hetze und Desinformation.» 

In einer beantragten Plenardebatte, die kommende Woche in Straßburg
stattfinden soll, will die Fraktion beleuchten, wie die EU-Kommission
mit Hilfe des Digital Services Act (DSA) Desinformation und Hassrede
auf den Plattformen wirksam eindämmen kann. 

Zuckerberg will in den USA keine Faktenchecker mehr

Die Tech-Konzerne standen zuletzt stark in der Kritik: Während
Meta-Chef Mark Zuckerberg ankündigte, die Zusammenarbeit mit
Faktenprüfern in den USA zu beenden, werfen Kritiker Tech-Milliardär
Musk vor, den Algorithmus von X geändert zu haben, um
rechtsgerichtete Inhalte zu bevorzugen.

Auch SPD-Abgeordnete aus dem Europaparlament und Bundestag fordern
ein härteres Vorgehen. In einem Brief mahnten sie, die EU-Kommission
müsse mehr Personal bereitstellen und die Kontrolle von
Plattform-Algorithmen wie bei Facebook, Instagram und X verschärfen.
Nur so könne die Transparenz in der digitalen Öffentlichkeit
gesichert werden.