Lettland und Litauen fordern stärkere Überwachung der Ostsee
09.01.2025 17:51
Wiederholt ist es zuletzt zu Schäden an Kabeln in der Ostsee
gekommen. Die Anrainerstaaten treffen sich deshalb bald zu einem
Gipfel in Finnland. Zwei davon formulieren im Vorfeld ihre
Erwartungen.
Riga (dpa) - Lettland und Litauen fordern nach mehreren mutmaßlichen
Sabotageakten eine entschiedene Reaktion und bessere
Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe auf kritische Infrastruktur in
der Ostsee. Die Außenminister der beiden EU- und Nato-Staaten, Baiba
Braze und Kestutis Budrys, sprachen sich nach einem Treffen in Riga
für eine stärkere Überwachung der Ostsee und mehr Sanktionen gegen
die dort operierende russische Schattenflotte aus. Damit sind Tanker
und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen
infolge seines Kriegs gegen die Ukraine etwa beim Öltransport zu
umgehen.
Budrys betonte: «Wir müssen besser verstehen, was in der Ostsee
passiert. Dabei geht es nicht nur um die Schattenflotte als
Instrument, sondern auch um die Fähigkeiten, die Russland über
Jahrzehnte entwickelt hat, um kritische Infrastrukturen unter dem
Meer und anderswo zu stören».
Beide Minister sprachen sich zudem für abschreckende Maßnahmen und
eine stärkere militärische Präsenz der Nato in der Ostsee aus. Sie
betonten weiter, dass möglicherweise internationale Vorschriften
angepasst werden müssen, um angemessen auf Zwischenfälle reagieren zu
können.
Bei einem Gipfel in Finnland wollen die Nato-Verbündeten der
Anrainerstaaten in der kommenden Woche über die Sicherheit in der
Region sprechen, nachdem es zuletzt wiederholt zu Vorfällen kam, bei
denen Leitungen und Kabel in der Ostsee beschädigt wurden.