Italien möchte Brückenbauer zwischen Syrien und der EU sein

10.01.2025 13:37

Nach Außenministerin Baerbock und dem Franzosen Barrot stattet
Italiens Außenminister der syrischen Übergangsregierung einen Besuch
ab. Italien möchte den Reformprozess eng begleiten.

Rom/Damaskus (dpa) - Italien hat nach dem Sturz von
Langzeitmachthaber Baschar al-Assad seine Bereitschaft signalisiert,
als «Brücke» zwischen Syrien und der EU zu agieren. Dies sagte der
italienische Außenminister Antonio Tajani nach einem Treffen mit dem
syrischen De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa in Damaskus. «Italien
ist bereit, seinen Teil zur Förderung des Reformprozesses in Syrien
beizutragen.»

Der Außenminister traf zudem seinen syrischen Amtskollegen Asaad
al-Schaibani. Tajani habe seinen Gesprächspartnern zugesichert, den
«Prozess der Befriedung und es Wiederaufbaus des Landes» eng
begleiten zu wollen. Ziel sei es, einen politischen Prozess zu
fördern, der die Grundrechte aller Syrer garantiere und die Rolle der
Christen als Bürger mit vollen Rechten anerkenne, sagte er.

Nach den Besuchen von Außenministerin Annalena Baerbock und
Frankreichs Chef-Diplomaten Jean-Noël Barrot in Damaskus vor etwa
einer Woche ist Tajani der dritte EU-Außenminister, der den neuen
Machthabern Syriens nach dem Umsturz Anfang Dezember einen
offiziellen Besuch abstattet.