Hängepartie um Lufthansa-Einstieg bei italienischer Airline
13.01.2025 14:54
Der Lufthansa-Konzern will nach Süden expandieren. Doch beim
geplanten Einstieg zu Italiens Staatsairline Ita hakt es noch.
Frankfurt/Rom (dpa) - Der Einstieg der Lufthansa bei der
italienischen Staats-Airline Ita könnte sich in letzter Minute
verzögern. Zwar hatte Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr vor
Mitarbeitern bereits diesen Montag (13. Januar) als Termin zum
Abschluss des lange verabredeten Geschäfts genannt, doch blieb bis
zum Nachmittag die Vollzugsmeldung aus.
Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldet indes, der offizielle
Einstieg könne sich noch einige Tage hinziehen. Offenbar arbeiteten
die beiden Parteien noch an der Festlegung einiger letzter Details,
berichtet Ansa unter Berufung auf Kreise. Denkbar wäre der Abschluss
demnach spätestens am Mittwoch (15. Januar). Italienischen Berichten
zufolge werden noch einmal Dokumente überarbeitet.
Das Unternehmen wie auch das italienische Wirtschafts- und
Finanzministerium nannten als Vertragspartner am Montag keinen festen
Termin für den Abschluss. In einem Interview mit der «Frankfurter
Allgemeinen Zeitung» (Montag), hatte Spohr vorsichtiger von «dieser
Woche» gesprochen. Eine Sprecherin des Ministeriums in Rom lehnte es
ab, einen festen Termin zu nennen.
Der Lufthansa-Konzern will in einem ersten Schritt eine Minderheit
von 41 Prozent an der Alitalia-Nachfolgerin übernehmen und dafür eine
Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro leisten. Vereinbartes Ziel
bleibe die vollständige Übernahme, macht Spohr in dem FAZ-Interview
noch einmal klar.
Die ebenfalls bereits verabredete Erhöhung auf 90 Prozent sei «aus
jetziger Sicht» nicht für das laufende Jahr geplant, sagt Spohr. «Es
ist in unserem Interesse, die italienische Regierung in den nächsten
Monaten an Bord zu halten.» Für die Komplettübernahme ist eine
Gesamtsumme von 829 Millionen Euro vereinbart. Ita würde mit rund 100
Flugzeugen und etwa 5.000 Beschäftigten auf Anhieb die größte
Auslandsgesellschaft des Konzerns. Die EU hat den 2023 getroffenen
Deal unter strengen Wettbewerbsauflagen genehmigt.