Litauen will Unterseekabel mit Marine schützen

13.01.2025 19:11

Wiederholt ist es zuletzt zu Schäden an Kabeln in der Ostsee
gekommen. Litauen will daher eine wichtige Stromleitung nach Schweden
mit der Marine schützen - und setzt auch auf seine Verbündeten.

Vilnius (dpa) - Litauen will nach mehreren mutmaßlichen Sabotageakten
seine kritische Infrastruktur in der Ostsee besser schützen. Der
Stromnetzbetreiber Litgrid und die Marine des EU- und Nato-Landes
unterzeichneten in Vilnius eine
Kooperationsvereinbarung zur Überwachung und zum Schutz des
Unterseekabels Nordbalt zwischen Litauen und Schweden. Demnach wollen
beide Seiten Informationen über beobachtete Verstöße und
ungewöhnliche Aktivitäten austauschen sowie technische und
praktische Schutzmaßnahmen und Abwehrmechanismen verbessern. 

Schwedens Minister für Zivilverteidigung, Carl-Oskar Bohlin, hatte am
Sonntag von einer neu entdeckten Anker-Schleifspur in der Nähe von
Nordbalt berichtet. Davor war es in den vergangenen
Monaten wiederholt zu Vorfällen gekommen, bei denen Leitungen und
Kabel in der Ostsee beschädigt wurden. In Litauen und anderen
Anrainerstaaten herrscht daher erhöhte Wachsamkeit und
Alarmbereitschaft. Bei einem Gipfel in Finnland wollen sie am
Dienstag über die Sicherheit im Meer beraten.

«Wir können nicht glauben, dass das, was in der Ostsee passiert,
zufällig ist, und wir müssen diese Sabotagefälle oder Versuche, die
Infrastruktur zu sabotieren, sehr ernst nehmen», sagte
Vize-Energieminister Arnoldas Pikzirnis im litauischen Rundfunk. Es
sei eine rasche Reaktion der Nato nötig.