Litauen will EU-Unterstützung beim Ausbau der Verteidigung

19.01.2025 04:15

Litauen will vom nächsten Jahr an mehr als fünf Prozent für
Verteidigung ausgeben. Die sozialdemokratische
Verteidigungsministerin fordert mehr Unterstützung der EU.

Vilnius/Berlin (dpa) - Litauen will nach der Entscheidung für
deutliche höhere Verteidigungsausgaben von mehr als fünf Prozent des
Bruttoinlandsproduktes auch schnellere Unterstützung aus der EU. Die
Schaffung «finanzieller Instrumente» für umfangreiche gemeinsame
Investitionen in Verteidigung müssten von 2028 auf 2026 vorgezogen
werden, forderte die neue litauische Verteidigungsministerin Dovil?
?akalien?. 

«Es ist entscheidend, europäische Finanzinstrumente zu schaffen, um
bei der Verteidigung an der Ostflanke mehr Solidarität
sicherzustellen», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die Instrumente sollten sich an den Erfahrungen bei der Bewältigung
der Corona-Pandemie und dem Grünen Deal der EU für eine klimaneutrale
Wirtschaft orientieren. «Wir brauchen diese Entscheidungen jetzt»,
forderte sie. 

Litauen will mit den zusätzlichen Finanzmitteln den Aufbau einer neu
entstehenden Division der eigenen Streitkräfte schneller
voranbringen. Litauen gibt gegenwärtig etwas mehr als 3 Prozent
seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidigung aus. Das Land
grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands
Verbündeten Belarus.