BDI zu USA-Handel: Keine vorschnellen Gegenmaßnahmen

21.01.2025 10:02

Donald Trump ist unberechenbar - und Zölle mag er gern. Das könnte
die Wirtschaft in Deutschland und Europa treffen.
Wirtschaftsvertreter mahnen zur Kooperation.

Berlin (dpa) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt
vor der Eskalation eines möglichen Handelskonflikts mit den USA. «Die
EU-Kommission hätte Optionen, wie sie entschlossen auf neue Zölle auf
Waren aus der EU reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten könnte»,
erklärte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung,

in Berlin. «Aber das sollte nicht der erste Reflex sein.
Möglichkeiten, zum beiderseitigen Nutzen enger zusammenzuarbeiten,
gibt es weiterhin viele, etwa bei Regulierungsfragen, technischen
Standards oder resilienten Lieferketten.»

Der neue US-Präsident Donald Trump hat mit Zöllen gegen
Handelspartner gedroht. Es gelte unter anderem, mit den USA im
Gespräch zu bleiben und gezielt Kontakte zu pflegen, so Niedermark.
«Die EU sollte den USA Angebote zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit
machen. Wir Europäer unterhalten mit den USA die größte bilaterale
Handels- und Investitionsbeziehung der Welt, von der beide Seiten
profitieren.»

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
(BDA), Rainer Dulger, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir müssen
endlich unsere Hausaufgaben machen. Statt sich an Präsident Trump
abzuarbeiten, müssen wir selbst besser werden. Das fängt damit an,
dass wir im Bundestagswahlkampf endlich über die Grundlage von
Wohlstand und Souveränität sprechen: die Stärkung unserer
Wirtschaft.» 

Die Wettbewerbsfähigkeit müsse gesteigert werden. «Die Bundestagswahl

ist eine Richtungsentscheidung: Ein Politikwechsel und die
Wirtschaftswende sind umso drängender. Unsere Handlungsmöglichkeiten
liegen in Berlin und Brüssel», sagte Dulger.