US-Zölle: Thyssenkrupp sieht für sich keine großen Folgen
10.02.2025 11:46
Kommen die von Trump angekündigten Zölle, hätte dies «nur einen seh
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begrenzten Einfluss» auf die Geschäfte, sagt Thyssenkrupp. Hauptmarkt
für deutschen Stahl sei Europa.
Essen/Duisburg (dpa) - Nach der Ankündigung von Zöllen auf Stahl- und
Aluminiumimporte in die USA sieht der Stahl- und
Industriegüterkonzern Thyssenkrupp sieht keine großen Auswirkungen
für sich. «Die angekündigten Zölle auf Importe in die USA würden
nach
jetzigem Kenntnisstand nur einen sehr begrenzten Einfluss auf die
Geschäfte von Thyssenkrupp haben», erklärte das Unternehmen in Essen.
Dies gelte insbesondere auf die angekündigten Zölle auf Stahl. «Der
Hauptmarkt für den Stahl von Thyssenkrupp ist Europa. Der Export an
Stahlprodukten von thyssenkrupp Steel Europe in die USA ist
vernachlässigbar gering und betrifft vor allem hochwertige Produkte
mit guter Marktposition», erklärte ein Sprecher. Die Stahlsparte von
Thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Wichtigster
Produktionsstandort ist Duisburg.
Handel und Autoteile: Fokus auf lokale Produktion in den USA
Der Großteil des Umsatzes von Thyssenkrupp in den USA komme aus dem
Handelsgeschäft und der Automobilzuliefersparte. «Grundsätzlich ist
Thyssenkrupp in diesen Geschäften in den USA gut aufgestellt mit
einem beträchtlichen Anteil an lokaler Fertigung für den lokalen
Markt. Ein Großteil der Produktion für US-Kunden findet innerhalb der
USA statt.» Dieser Fokus auf lokale Produktion minimiere das Risiko
in Bezug auf mögliche Zollrisiken und ähnliche regulatorische
Änderungen.
Thyssenkrupp betonte, dass eine belastbare Abschätzung der
Auswirkungen auf die unterschiedlichen Industriezweige ohnehin erst
getroffen werden könne, wenn die konkreten Zölle in Kraft getreten
und auch mögliche Gegenmaßnahmen der EU bekannt seien.
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor angekündigt, Stahl- und
Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent
belegen zu wollen. Details sollen Anfang dieser Woche verkündet
werden, wie der Republikaner während eines Fluges mit der
Präsidentenmaschine Air Force One vor Journalisten erklärte.