EU kündigt Reaktion auf neue US-Zölle an
11.02.2025 10:00
Unrechtmäßige Zölle werden nicht unbeantwortet bleiben: Mit diesen
Worten reagiert EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf die
Ankündigungen von US-Präsident Trump. Nun wird gerechnet.
Brüssel (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat
eine entschlossene Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump
angeordneten Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt.
«Ich bedaure zutiefst die Entscheidung der USA, Zölle auf europäische
Stahl- und Aluminiumexporte zu erheben», teilte die deutsche
Spitzenpolitikerin mit. «Unrechtmäßige Zölle zulasten der EU werden
nicht unbeantwortet bleiben - sie werden entschiedene und
verhältnismäßige Gegenmaßnahmen nach sich ziehen.»
Die EU werde handeln, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu
schützen, fügte von der Leyen hinzu. Man werde Arbeitnehmer,
Unternehmen und Verbraucher in der EU verteidigen. Zölle seien
Steuern - schlecht für Unternehmen und noch schlechter für
Verbraucher.
Wie genau die EU reagieren will, teilte von der Leyen zunächst nicht
mit. Als wahrscheinlich gilt, dass umgehend derzeit ausgesetzte
Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder
und Erdnussbutter wieder eingeführt werden. Mit ihnen hatte die EU in
der ersten Amtszeit Trumps reagiert, als erstmals US-Sonderzölle auf
Stahl- und Aluminiumexporte aus der EU eingeführt wurden. Derzeit
sind sie auf Grundlage einer Vereinbarung mit der früheren
US-Regierung von Joe Biden ausgesetzt.
EU-Handelskommissar Maro? ?ef?ovi? sagte im Europaparlament in
Straßburg, das Ausmaß der von Trump angeordneten Maßnahmen werde
derzeit geprüft. Danach werde es die Gegenmaßnahmen geben. Zugleich
betonte er, dass die EU für Verhandlungen bereitstehe, um nach
Möglichkeit für beide Seiten vorteilhafte Lösungen zu finden.
Nach früherer Einschätzung von Ursula von der Leyen könnten die
Europäische Union und Trump etwa einen neuen Deal zum Ausbau
amerikanischer Exporte von Flüssiggas (LNG) schließen. Zudem wäre es
möglich, mehr Militärtechnik und Agrargüter aus den USA zu
importieren und die Importzölle für US-Autos zu senken. Diese lagen
zuletzt mit zehn Prozent deutlich über dem US-Zollsatz in Höhe von
2,5 Prozent.