EU-Handelspolitiker: Europas Zoll-Antwort kommt am 1. April

11.02.2025 16:51

Die EU hatte immer wieder Gegenreaktionen angekündigt, sollten die
USA Sonderzölle erheben. Ein SPD-Politiker wird nun konkreter und hat
einen Tipp für Verbraucher.

Brüssel (dpa) - Europas Antwort auf die bevorstehenden
US-amerikanischen Zölle kommt nach Angaben aus dem Europaparlament am
1. April. «Wenn wir bis zum 12. März da keine Einigung bekommen haben
- wir werden natürlich jetzt verhandeln - dann wird es ab 1. April
diese Gegenzölle geben», sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses
des EU-Parlaments, Bernd Lange, in Straßburg. 

Damit meint der SPD-Politiker derzeit ausgesetzte Sonderzölle auf
US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.
Mit ihnen hatte die EU in der ersten Amtszeit Trumps reagiert, als
erstmals US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumexporte aus der EU
eingeführt wurden. Lange scherzte, man solle nun «also möglichst
schnell die Harley kaufen, weil es dann 50 Prozent teurer wird.»

In der Nacht war bekanntgeworden, dass US-Präsident Donald Trump
Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angeordnet hat. Sie
sollen am 12. März in Kraft treten. Zu Möglichkeiten, den Amerikanern
entgegenzukommen, sagte Lange, man könne «vielleicht ein bisschen
mehr Flüssiggas kaufen, ein bisschen mehr Militärtechnik, vielleicht
kann man auch einige Zollformalitäten ändern.»

Lange sieht auch Druckmittel gegen die USA

Zudem machte Lange klar, dass die EU auch Druckmittel in der Hand
habe. Wenn Trump Zölle Trump als politische Waffe nutze, könne man
sich nicht nur mit Gegenzöllen wehren, sondern beispielsweise auch
Patente ruhen lassen, Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen
ausschließen oder den Marktzugang beschränken. Zudem deutete er an,
dass es Möglichkeiten gebe, US-Digitalunternehmen für den Marktzugang
in Europa zahlen zu lassen. 

Es liefen aber auch informelle Gespräche mit den USA. So habe er
gehört, dass der Kabinettschef von EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen in Washington gewesen sei. Zudem treffe sich von der
Leyen selbst mit dem US-Vizepräsident J.D. Vance.