Merz: EU darf «nicht als Zwerg nach Washington»

11.02.2025 21:04

Nach TV-Duell und Schlagabtausch im Bundestag hat Unionskandidat
Friedrich Merz daheim im Sauerland ein leichtes Spiel. Es geht dort
auch um Internationales.

Eslohe (dpa) - Europa muss nach dem Amtsantritt von US-Präsident
Donald Trump nach Worten von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz in
der Außen-, Sicherheits- und Handelspolitik fest zusammenstehen.
Europa solle sich auf die großen Themen konzentrieren, statt «im
Klein-Klein» in den Lebensalltag der Menschen hineinzuregieren, sagte
der CDU-Parteichef bei einer Wahlkampfveranstaltung in Eslohe im
Hochsauerland. Es sei wichtig, dass die Europäische Union mit einer
Stimme spreche und «nicht als Zwerg nach Washington komme». Denn
sonst werde die EU dort auch als Zwerg behandelt. 

In seiner zweiten Amtszeit sei Trump «fest entschlossen, die Welt zu
verändern.» Ob das gut gehe für Deutschland und Europa, sei ungewiss,

sagte Merz mit Blick auf angekündigte Zölle von Trumps Seite. Wie die
USA unter dem republikanischen Präsidenten mit Russland und der
Ukraine umgehen werde, sei völlig offen. Derzeit seien «tektonische
Veränderungen» im Gang, warnte Merz unter Hinweis auf «autokratische

Systeme» wie China oder Iran. Die EU stehe auf dem Prüfstand
angesichts der enormen internationalen Herausforderungen. 

In Deutschland gehe es darum, Freiheit, Frieden, Wohlstand und
soziale Absicherung für die nächsten Generationen zu sichern,
unterstrich der CDU-Parteichef. «Diese Bundestagswahlen werden
weltweit eine Beachtung finden wie selten», meinte Merz knapp zwei
Wochen vor der Wahl. Merz kommt aus Arnsberg und ist Direktkandidat
für den Wahlkreis Hochsauerland.