Kallas: Friedensabkommen ohne Europa wird nicht funktionieren

13.02.2025 14:59

Das Telefonat von Donald Trump mit Kreml-Chef Wladimir Putin
beschäftigt nicht nur die Nato. Die EU-Außenbeauftragte befürchtet
einen «schmutzigen Deal» des US-Präsidenten.

Brüssel (dpa) - Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas fordert, Europa
und die Ukraine bei möglichen Friedensverhandlungen nicht außen
vorzulassen. «Es ist klar, dass ein Abkommen hinter unserem Rücken
nicht funktionieren wird. An jeder Vereinbarung müssen auch die
Ukraine und Europa beteiligt sein», sagte Kallas am Rande eines
Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. 

Der Krieg habe auch nach ein paar Telefonaten nicht aufgehört, sagte
die EU-Außenbeauftragte in Richtung von Donald Trump. Der
US-Präsident hatte am Mittwoch mit Russlands Präsident Wladimir Putin
und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj telefoniert, um
über mögliche Friedensverhandlungen im russischen Angriffskrieg auf
die Ukraine zu sprechen. Trump hatte angekündigt, das Töten stoppen
zu wollen. «Putin kann das Töten beenden, indem er aufhört, die
Ukraine zu bombardieren», sagte Kallas. Trumps Pläne bezeichnete sie
als «schmutzigen Deal», der den Krieg nicht beenden werde.

Sie kritisierte wie zuvor Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius
(SPD), dass die USA bereits vor Beginn der Verhandlungen
Zugeständnisse, wie etwa den Verzicht auf einen Nato-Beitritt der
Ukraine, gemacht hätten. Das sei Appeasement und das habe bislang
noch nie funktioniert, betonte Kallas.