Lawrow sieht keinen Platz für EU bei Ukraine-Gesprächen
17.02.2025 13:29
Der russische Außenminister Lawrow trifft sich an diesem Dienstag
erstmals mit seinem neuen US-Kollegen Rubio. Vor der Abreise nach
Saudi-Arabien äußert er sich zu seinen Erwartungen.
Moskau (dpa) - Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht keine
Notwendigkeit für die Teilnahme von EU-Vertretern bei den Gesprächen
für eine Lösung des Ukraine-Konflikts. «Ich weiß nicht, was sie am
Verhandlungstisch zu suchen haben», sagte Lawrow angesichts von
Forderungen aus der EU, an den Gesprächen beteiligt zu werden. Lawrow
sagte vor seinem ersten Treffen mit seinem US-Kollegen Marco Rubio an
diesem Dienstag in Saudi-Arabien, dass die Europäer in der
Vergangenheit mehrfach an Verhandlungen beteiligt waren, ohne dass
sie zu einer Lösung beigetragen hätten.
Russland wirft dem Westen vor, 2014 zum Sturz des moskaufreundlichen
ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch beigetragen zu haben.
Zudem beklagt Moskau, dass das Minsker Abkommen zur Waffenruhe im
Gebiet Donbass vor zehn Jahren unter Vermittlung Deutschlands und
Frankreichs auch geschlossen worden sei, um die Ukraine militärisch
zu stärken.
Russland lehnt territoriale Zugeständnisse an die Ukraine ab
Lawrow lehnte es ab, der Ukraine im Zuge möglicher Verhandlungen
territoriale Zugeständnisse zu machen. Bei seinem Treffen mit Rubio
wolle er sich vor allem die US-Vorstellungen anhören, sagte der
Minister. Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump
hätten bei ihrem Telefonat in der vergangenen Woche über die
Notwendigkeit gesprochen, die «absolut nicht normale Zeit in den
Beziehungen der beiden Großmächte hinter sich zu lassen».
Es gehe um eine Wiederaufnahme des Dialogs zu allen Fragen, darunter
neben der Ukraine auch um die Lage im Nahen Osten und in anderen
unruhigen Weltregionen, sagte Lawrow. Russland werde auf die
Vorschläge der US-Seite reagieren. Lawrow, der in Riad von Putins
außenpolitischen Berater Juri Uschakow begleitet wird, erklärte, dass
anschließend weitere Schritte besprochen würden. Laut Kreml geht es
bei den Gesprächen auch um die Vorbereitung eines möglichen Treffens
Putins und Trumps in Saudi-Arabien.
Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen den russischen
Angriffskrieg.