In der EU soll weniger Essen und Kleidung im Müll landen

19.02.2025 14:56

Tonnenweise Lebensmittel und Klamotten werden in Europa jährlich
weggeschmissen. Mit neuen, EU-weiten Vorgaben soll nun dagegen
angekämpft werden.

Brüssel (dpa) - In der Europäischen Union sollen künftig weniger
Lebensmittel und Kleidungsstücke im Müll landen. Bis 2030 ist
geplant, die Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim
Verbrauch entstehen, - etwa zuhause oder in Restaurants - um 30
Prozent pro Kopf reduziert werden. Darauf einigten sich Unterhändler
der EU-Staaten und des EU-Parlaments. Vergleichswert sind die
durchschnittlichen Lebensmittelabfälle von 2021 bis 2023. 

Lebensmittelmüll, der in Herstellung und Verarbeitung entsteht, soll
den neuen Vorgaben zufolge um 10 Prozent verringert werden. Zudem
soll das Spenden von unverkäuflichen, aber essbaren Lebensmitteln
einfacher werden. 

Textilhersteller müssen Kosten mittragen

Wie das Europaparlament und die Länder mitteilten, gelten künftig
zudem auch neue Regeln, um Kleidungsmüll zu verringern. Unter anderem
sollen etwa Modemarken und Textilhersteller künftig die Kosten für
die Sammlung und Behandlung von Textilabfällen mittragen.

Jährlich fast 60 Millionen Tonnen Essensmüll

Grundlage für die Einigung der beiden Co-Gesetzgeber war Vorschlag
der EU-Kommission von 2023. Den Angaben zufolge entstehen in der EU
jährlich fast 60 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle - rund 130
Kilogramm pro Kopf. Das entspreche einem Wert von geschätzt 132
Milliarden Euro. Den Angaben landen zudem pro Jahr in der EU 12,6
Millionen Textilgüter im Müll. Allein auf Kleidung und Schuhe
entfielen 5,2 Millionen Tonnen Abfall, was 12 Kilogramm Abfall pro
Person und Jahr entspreche.

Sowohl die EU-Länder als auch das Europaparlament müssen die neuen
Vorgaben nun noch formal annehmen, bevor sie in Kraft treten können.