Dänemark richtet Milliardenfonds für schnelle Aufrüstung ein

19.02.2025 16:55

Dänemark ist durch die Grönland-Avancen von US-Präsident Trump unter

Druck geraten, nimmt aber in erster Linie eine Bedrohung durch
Russland wahr. Nun rüstet der deutsche Nachbar erheblich auf.

Kopenhagen (dpa) - Nato-Mitglied Dänemark richtet aus Sorge vor
Russland einen milliardenschweren Aufrüstungsfonds ein. In diesem und
im nächsten Jahr will Deutschlands nördlichstes Nachbarland mit dem
sogenannten Beschleunigungsfonds insgesamt rund 50 zusätzliche
Milliarden Kronen (6,7 Mrd. Euro) in die schnelle Beschaffung von
Verteidigungsgütern stecken, wie die dänische Ministerpräsidentin
Mette Frederiksen auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekanntgab.

Die Botschaft an den Chef der dänischen Streitkräfte, Michael
Hyldgaard, sei: «Kaufen, kaufen, kaufen!», sagte Frederiksen. Das
Einzige, was nun zähle, sei Tempo. Das habe zur Folge, dass man 2025
und 2026 mehr als drei Prozent des dänischen Bruttoinlandsprodukts
für die Verteidigung ausgeben werde - das sei das höchste Niveau seit
über einem halben Jahrhundert, sagte die Regierungschefin.

Dänemark ist zuletzt durch die von US-Präsident Donald Trump
geäußerten Begehrlichkeiten hinsichtlich einer Kontrolle über
Grönland unter Druck geraten. Trump behauptete dabei, das
Sechs-Millionen-Einwohnerland könne die zum dänischen Königreich
gehörende größte Insel der Erde niemals alleine verteidigen.
Gleichzeitig fordert Trump seit geraumer Zeit, dass die
Nato-Verbündeten seines Landes deutlich mehr Geld in die Verteidigung
stecken müssten.

Bedrohung durch Russland

Der Milliardenfonds wird in Kopenhagen jedoch vielmehr mit der
wahrgenommenen Bedrohung durch Russland begründet. Nach Einschätzung
des dänischen Nachrichtendienstes FE könnte Russland im Falle eines
Kriegsendes in der Ukraine innerhalb von fünf Jahren für einen
großangelegten Krieg in Europa bereit sein, sofern sich die USA nicht
an der Seite von Nato-Ländern daran beteiligen würden. 

Konkrete russische Pläne für einen Krieg gegen ein Nato-Land sieht
der FE zwar nicht. Frederiksen betonte vor diesem Hintergrund aber,
dass man massiv aufrüsten müsse, um Dänemark zu schützen und um ein
en
Krieg zu vermeiden.