Militärs beraten über mögliche Friedenstruppe für Ukraine
19.03.2025 18:03
Obwohl aus Moskau ein klares «Njet» kommt und US-Präsident Trump
keine Rückendeckung gibt, spielen hochrangige europäische Militärs in
London Szenarien für eine Friedenstruppe in der Ukraine durch.
London (dpa) - In Großbritannien beraten an diesem Donnerstag
Militärvertreter aus europäischen Ländern und von deren Verbündeten
über einen möglichen Einsatz von Truppen in der Ukraine zur
Absicherung eines Friedensabkommens.
Erwartet wird, dass neben britischen und französischen Offizieren
auch hochrangige Vertreter der Bundeswehr teilnehmen werden. Es
handle sich um eine Fortsetzung früherer Gespräche im Kreis einer
«Koalition der Willigen», sagte ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums in London. Es gehe dabei um die Frage,
welche Optionen es für einen möglichen Einsatz gebe und was die
einzelnen Länder beitragen könnten. Verteidigungsminister John Healey
werde an dem Treffen teilnehmen.
Moskau lehnt Nato-Friedenstruppen ab
Großbritannien und Frankreich hatten sich bereiterklärt, Bodentruppen
zur Friedenssicherung in die Ukraine zu entsenden, allerdings pochen
sie auf eine Absicherung durch die USA im Fall einer Eskalation.
US-Präsident Donald Trump ließ sich trotz erheblicher Bemühungen von
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Großbritanniens
Premierminister Keir Starmer aber bislang nicht dazu bewegen. Moskau
lehnt die Stationierung von Soldaten aus Nato-Staaten in der Ukraine
bislang kategorisch ab.
An bisherigen Gesprächen der «Koalition der Willigen» hatten auf
politischer Ebene bisher neben Staats- und Regierungschefs
europäischer Nato-Länder auch Vertreter Australiens, Kanadas,
Neuseelands und der Türkei teilgenommen. Der australische
Regierungschef Anthony Albanese hatte kürzlich erklärt, sein Land
erwäge ebenfalls eine Entsendung von Truppen. Welchen Beitrag
Deutschland leisten könnte, ist bislang unklar.