EU stuft Erzgebirge-Lithium nicht als strategisch ein
25.03.2025 14:33
Ein sächsisches Bergbauprojekt soll Europas Batterieversorgung
sichern - wird von der EU aber nicht priorisiert. Trotzdem hält das
Unternehmen an seinen Plänen fest.
Altenberg (dpa/sn) - Die Zinnwald Lithium GmbH im Erzgebirge ist
trotz des neuen EU-Gesetzes zum Umgang mit kritischen Rohstoffen
(Critical Raw Materials Act) nicht als strategisches Projekt
eingestuft worden. «Natürlich hätten wir uns eine Auswahl als
strategisches Projekt gewünscht», sagte Geschäftsführer Marko Uhlig
.
Allerdings habe eine Analyse ergeben, dass eine solche Anerkennung
aktuell keine unmittelbaren Vorteile bei Finanzierung oder
Genehmigungsverfahren bringe.
Lithium gilt als zentraler Rohstoff für die Herstellung von Batterien
und anderen Hochtechnologieprodukten. Das Erzmetall findet sich in
der Batterie von Elektroautos. Die Zinnwald Lithium GmbH plant durch
den Abbau des Rohstoffs die Herstellung von jährlich 15.000 Tonnen
batteriefähigem Lithiumhydroxid. Das würde den Bedarf von jährlich
einer Million Batterien für E-Autos durchschnittlicher Größe decken.
«EU-Entscheidung ändert nichts»
«Die Entscheidung ändert nichts an den Grundlagen unserer Pläne»,
betonte Uhlig. Die europäische Batterielieferkette sei weiterhin
unterentwickelt, die Nachfrage nach Lithium werde weiter steigen.
«Unabhängig von der Entscheidung der EU hat der Freistaat Sachsen
unser Projekt bereits als strategisch bedeutend für das Bundesland
eingestuft.» Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe bei mehreren
Besuchen im vergangenen Jahr die Bedeutung des Vorhabens
hervorgehoben.
Die EU bescheinige dem Projekt in ihrer Bewertung dennoch großes
Potenzial für die künftige Versorgung Europas mit Lithium. Trotz der
ausbleibenden Einstufung als strategisches Vorhaben zeigt sich das
Unternehmen zuversichtlich: Als eines der wenigen kurzfristig
realisierbaren und nachhaltigen Lithiumprojekte in Europa verfüge man
über eine bedeutende Ressourcengrundlage - und könne so einen
entscheidenden Beitrag zur europäischen Rohstoffsicherheit leisten.
Der Critical Raw Materials Act der Europäischen Union soll
sicherstellen, dass die für die Halbleiterproduktion notwendigen
seltenen Erden und Rohstoffe in Europa in ausreichender Menge zur
Verfügung stehen.