EU-Energiekommissar will Abhängigkeit von Russland mindern
25.03.2025 21:05
Der EU-Energiekommissar Dan Jørgensen macht sich Gedanken um die
künftige Versorgung Europas. Von Russland will er die Union weiter
lösen, aber sind die USA wirklich ein Ersatz?
Brüssel (dpa) - Der dafür zuständige EU-Kommissar Dan Jørgensen wil
l
die Energieabhängigkeit von Russland weiter reduzieren. «Es ist
völlig unhaltbar, weiterhin fossile Brennstoffe aus Russland zu
kaufen und damit indirekt Putins Kriegskasse zu füllen», sagte
Jørgensen dem «Handelsblatt». «Seit Kriegsbeginn haben wir so viel
Geld für fossile Brennstoffe aus Russland ausgegeben, wie 2400
F-35-Kampfjets kosten würden.» Das sei «unglaublich», wenn man
darüber nachdenke.
Die EU wolle nicht von Energie aus autoritären Regimen wie dem
russischen abhängig sein. Das müsse «sehr bald» aufhören. Der
EU-Kommissar will einen Fahrplan für Wege aus diesen Abhängigkeiten
vorlegen. Dazu gehört seiner Meinung nach auch der Import von
Flüssig-Erdgas (LNG) aus den USA.
Wenn die EU beabsichtige, künftig mehr LNG aus den USA zu
importieren, sei das aber kein Verhandlungsangebot an die USA unter
Trumps Regierung. «Wir stehen diesbezüglich nicht in Verhandlungen
mit der amerikanischen Regierung», sagt Jørgensen. Das sei etwas, das
auf dem Markt passiere.
Die USA seien «sicherlich immer noch ein enger Partner der EU», aber
es sei auch klar, dass die EU inzwischen nicht mehr darauf vertrauen
könne, dass die USA wie ein großer Bruder in schwierigen Situationen
stets helfe.