Uhren werden umgestellt - am Sonntag beginnt die Sommerzeit
28.03.2025 04:07
Auf eine kurze aufgeregte Debatte folgen sechs ruhige Monate. So geht
das beim Thema Zeitumstellung seit vielen Jahren. Das Thema soll auf
EU-Ebene aber nicht ganz zu den Akten gelegt werden.
Braunschweig (dpa) - Die Sommerzeit steht an - in Deutschland und den
meisten anderen Ländern Europas werden am Sonntagmorgen (30. März)
die Uhren von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt. Bis zum 26. Oktober
gilt dann die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ).
Vor rund sechseinhalb Jahren hatte die EU-Kommission vorgeschlagen,
die Zeitumstellung zu beenden. Seit Jahren ist keine Einigung bei dem
Thema in Sicht ist. Dennoch soll das Vorhaben nicht aufgegeben
werden. «Wir glauben, dass eine koordinierte Lösung immer noch
erreichbar ist, und wir ermutigen zu erneuten Gesprächen», sagte eine
Sprecherin der EU-Kommission auf Anfrage.
Die polnische EU-Ratspräsidentschaft teilte zwar mit, sich informell
unter Mitgliedstaaten umzuhören, um herauszufinden, ob es noch
möglich ist, den Vorschlag voranzutreiben. Eine Sprecherin sagte aber
auch, man sei sich bewusst, dass der Vorschlag bisher nur eine
begrenzte Unterstützung durch die Mitgliedstaaten erfahren habe.
«Ganz leidenschaftslos» begleiten die wissenschaftlichen Experten der
Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) die Zeitumstellung, wie
Dirk Piester von der Behörde im niedersächsischen Braunschweig sagt.
«Wir machen das nach den gesetzlichen Vorgaben, sind wie immer gut
vorbereitet und erwarten für Sonntag keine Überraschungen», fasst
Piester zusammen.
Sein Team ist für die Verbreitung der exakten Zeit in Deutschland
zuständig. Die Wissenschaftler kümmern sich darum, dass über einen
Langwellensender mit dem Namen «DCF77» in Mainflingen bei
Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie
mit der gesetzlichen Zeit versorgt werden.