ADAC: Härtere Strafen gegen Verkehrssünder fördern Sicherheit

26.03.2025 11:02

Fahrverbote sollen in der Europäischen Union künftig nicht mehr an
Ländergrenzen haltmachen. Was hält der ADAC davon?

München (dpa) - Der ADAC sieht ein strengeres Vorgehen der EU gegen
Verkehrssünder als Schritt für mehr Verkehrssicherheit. Eine
vorläufige Einigung von Vertretern des EU-Parlaments und der
Mitgliedstaaten sieht vor, dass bei massiven Verstößen gegen
Verkehrsregeln in einem EU-Land bald ein Fahrverbot in der ganzen
Europäischen Union drohen könnte. 

«Der ADAC betrachtet die Idee einer EU-weiten Anerkennung von
Führerschein-Maßnahmen grundsätzlich als einen sinnvollen Schritt zur

Durchsetzung von mehr Verkehrssicherheit», teilte der Automobilclub
mit. Das Ziel sei es, schwerwiegende Verkehrsdelikte, die zum Entzug
der Fahrerlaubnis führen, auch über Ländergrenzen hinweg
nachzuverfolgen. Aus Sicht des ADAC hätte das «eine
verkehrserzieherische Wirkung». 

Einigung muss noch formell bestätigt werden 

Mit der am Dienstagabend erzielten Einigung soll laut Angaben aus
Brüssel sichergestellt werden, dass schwere Verkehrssünder künftig in

allen Mitgliedstaaten zur Verantwortung gezogen werden - unabhängig
davon, wo sie den Führerschein erworben haben. Nach geltendem Recht
dürfen EU-Länder, die den Führerschein nicht ausgestellt haben,
Fahrverbote nur im eigenen Hoheitsgebiet durchsetzen. 

Die Neuregelung soll insbesondere bei schweren Verstößen wie
Trunkenheit am Steuer, erheblichen Geschwindigkeitsübertretungen oder
Unfällen mit Todesfolge greifen. Voraussetzung ist, dass der
Mitgliedstaat, in dem es zu dem Verstoß kam, eine mindestens
dreimonatige Fahrpause verhängt und alle Rechtsmittel ausgeschöpft
sind.