Leipzig erhält 125 Millionen Euro für soziale Projekte

27.03.2025 14:41

Steigende Einwohnerzahlen, wachsender Druck: Leipzig bekommt erstmals
ein Direktdarlehen der Europaratsbank. Damit sollen unter anderem
Schulen und Unterkünfte für Bedürftige ausgebaut werden.

Leipzig (dpa/sn) - Für den Ausbau der sozialen Infrastruktur soll die
Stadt Leipzig ein Darlehen in Höhe von 125 Millionen Euro von der
Entwicklungsbank des Europarats (CEB) erhalten. Die entsprechende
Vereinbarung wurde von Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) und
CEB-Vizegouverneur Johannes Böhmer unterzeichnet, wie die
Entwicklungsbank mitteilte. Mit dem Geld sollen die
Bildungsinfrastruktur sowie temporäre Unterkünfte für Geflüchtete u
nd
obdachlose Menschen ausgebaut und modernisiert werden.

Demnach handelt es sich hierbei um das erste direkte Darlehen der
Bank an die Stadt. Geplant sind unter anderem Neubauten und
Sanierungen von Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen.
Insgesamt sollen mehr als 8.400 Schülerinnen und Schüler davon
profitieren. Zudem sollen auch Plätze zur Unterbringung von
Geflüchteten geschaffen werden. 

Nach Angaben der Leipziger Stadtkämmerei wurde ein umfassendes Paket
an Maßnahmen und Investitionen geschnürt, das mit den
bereitgestellten Mitteln finanziert werden soll. Besonders
hervorzuheben seien dabei unter anderem Projekte an der neuen
Gemeinschaftsunterkunft in Kleinzschocher sowie an der
Brüder-Grimm-Grundschule.

Wachstum stellt Stadt vor soziale Bewährungsprobe

Leipzigs Bevölkerung ist den Angaben zufolge seit 2010 um rund 25
Prozent gewachsen. Die steigenden Einwohnerzahlen stellen die Stadt
vor große Herausforderungen, insbesondere im Bildungsbereich und bei
der Unterbringung vulnerabler Gruppen. Die CEB sieht in dem Projekt
nach eigenen Angaben einen wichtigen Beitrag zur sozialen
Infrastruktur in einer wachsenden, vielfältigen Stadt.

Bereits zuvor hatte die Bank mit Leipziger Einrichtungen wie der
Wohnungs- und Baugesellschaft und dem Städtischen Klinikum St. Georg
zusammengearbeitet.

Die Entwicklungsbank im Wandel der Zeit

Der Europarat mit Sitz in Straßburg wacht über die Einhaltung der
Menschenrechte in seinen 46 Mitgliedsstaaten. Seine Entwicklungsbank
wird von 43 der Staaten finanziert, darunter Deutschland. Sie wurde
nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um Flüchtlingsprojekte zu
finanzieren. Heute unterstützt sie unter anderem mit Darlehen
nachhaltiges Wachstum, die Integration von Flüchtlingen und Projekte
zum Klimaschutz.