EU-Kommission plant Krisentraining für Schüler

26.03.2025 13:04

Schule für den Ernstfall: Die EU-Kommission will Schüler auf Krisen
wie Cyberangriffe und Katastrophen vorbereiten. Bürgerinnen und
Bürger sollen sich zudem für drei Tage selbst versorgen können.

Brüssel (dpa) - Mit Unterricht zur Krisenvorsorge an Schulen will die
Europäische Kommission die Abwehrbereitschaft Europas stärken.
Schülerinnen und Schüler sollen aus Sicht der Brüsseler Behörde
künftig EU-weit lernen, wie sie sich in Notfällen wie
Naturkatastrophen oder Cyberangriffen verhalten. Das ist Teil einer
neuen Strategie zur Abwehrbereitschaft, die die Kommission in Brüssel
vorgestellt hat. Der Vorschlag muss noch von den Mitgliedstaaten und
dem Europäischen Parlament geprüft und beschlossen werden.

Der EU-Kommission zufolge gibt es immer komplexere Bedrohungen - von
Cyberattacken und hybriden Gefahren über Desinformationskampagnen bis
hin zu Naturkatastrophen. Mit 30 Maßnahmen beabsichtigt sie, die
Mitgliedstaaten besser auf Krisen vorzubereiten.

EU-Tag der Bereitschaft geplant

Ein zentrales Ziel der Strategie sei es, die Bevölkerung aktiver in
die Krisenvorsorge einzubinden. Neben dem Unterricht an Schulen
schlägt die Kommission die Einführung eines jährlichen «EU-Tags der

Bereitschaft» vor. Außerdem sollen Bürgerinnen und Bürger dazu
ermutigt werden, Notfallvorräte für mindestens 72 Stunden anzulegen.

Um Krisen besser bewältigen zu können, plant die Kommission zudem die
Einrichtung eines EU-Krisenzentrums. Dieses soll bestehende
Strukturen bündeln und die Zusammenarbeit zwischen den
Mitgliedstaaten verbessern. Auch die Kooperation mit externen
Partnern wie der Nato soll ausgebaut werden - etwa in den Bereichen
Cybersicherheit, militärische Mobilität und Klimaschutz.

Zusammenarbeit mit Unternehmen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit
Unternehmen. Eine öffentlich-private Taskforce soll Notfallprotokolle
entwickeln, um die Versorgung mit wichtigen Gütern und
Dienstleistungen in Krisenzeiten zu sichern.

Grundlage der Strategie ist ein Bericht des ehemaligen finnischen
Präsidenten Sauli Niinistö. Er hatte im vergangenen Jahr betont, dass
die EU ihre zivile und militärische Bereitschaft angesichts
wachsender Bedrohungen deutlich verbessern müsse. Die Kommission
unterstreicht, dass Krisenvorsorge nicht nur nationale Aufgabe sei -
ein gemeinsames europäisches Vorgehen sei entscheidend.