Trump droht EU und Kanada mit noch umfangreicheren Zöllen

27.03.2025 09:36

Die geplanten Zölle des US-Präsidenten auf Autoimporte sind eine neue
Eskalation im Handelsstreit. Insbesondere Deutschland dürften sie
hart treffen. Nun legt Trump mit einer neuen Drohung nach.

Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat der EU und Kanada
mit noch umfangreicheren Zöllen gedroht als bislang geplant. Wenn die
Europäische Union mit Kanada zusammenarbeite, um den USA
wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, würden beide mit weitaus größer

angelegten Zöllen belegt als derzeit vorgesehen, schrieb Trump auf
der Online-Plattform Truth Social. Ziel der Zölle auf Einfuhren in
die USA ist es demnach, den «besten Freund zu schützen», den beide je

gehabt hätten. 

Am Mittwoch hatte der US-Präsident Zölle in Höhe von 25 Prozent auf
alle Autoimporte angekündigt. Für Wagen, die in den Vereinigten
Staaten gebaut werden, sollen seinen Worten zufolge keine
zusätzlichen Abgaben fällig werden. Besonders die deutsche
Autoindustrie dürfte unter den neuen Strafzöllen leiden, die laut dem
Weißen Haus am 3. April in Kraft treten sollen. Importeure aus Kanada
und Mexiko können nachweisen, dass ihre Produkte US-Anteile
enthalten, sodass der Zoll nur auf den nicht-US-Anteil angewendet
wird.

Kanadas Premier Mark Carney bezeichnete die Auto-Zölle am
Mittwochabend (Ortszeit) als «direkten Angriff» und sagte: «Wir
werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen
verteidigen, wir werden unser Land verteidigen und wir werden es
gemeinsam verteidigen.» Die Kanadier seien in den vergangenen Monaten
über den «Schock des Verrats» hinweggekommen und zögen ihre Lehren.

Carney kündigte für heute eine Sitzung auf Kabinettsebene an, um die
kanadischen Optionen im Bereich des Handels zu erörtern. 

Auch die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, hatte
nach der Verkündung der neuen Auto-Zölle betont, dass man europäische

Unternehmen schützen werde.