Sommerzeit hat begonnen: Die Uhren wurden vorgestellt

30.03.2025 10:42

Wer hat an der Uhr gedreht? Für die Zeitumstellung sind Experten aus
Braunschweig zuständig. Einer von ihnen erzählt.

Braunschweig (dpa) - Die Sommerzeit ist da. Pünktlich um 2.00 Uhr
wurden die Uhren in Deutschland und in den anderen EU-Ländern um eine
Stunde vorgestellt. Nun gilt bis zum 26. Oktober die
Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Mit der Zeitumstellung soll die
Tageshelligkeit besser ausgenutzt werden - abends bleibt es jetzt
eine Stunde länger hell, morgens bleibt es dafür aber vorerst länger

dunkel.

Verantwortlich für die Zeitumstellung ist die Physikalisch-Technische
Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. «Wir machen die Zeit für
Deutschland», erklärt Dirk Piester von der Behörde in Niedersachsen.

Die Umstellung auf die Sommerzeit sei wie geplant verlaufen,
berichtet er. 

Die Veränderung war demnach einprogrammiert, die Sendefunkstelle in
der Nacht zur Kontrolle besetzt. Er selbst sei auch kurz aufgestanden
und habe die Funkuhren kontrolliert. «Es hat noch nie Probleme
gegeben», berichtet Piester. «Wir kontrollieren regelmäßig und
schauen, ob alles richtig eingestellt ist», sagt er mit Blick auf die
Vorarbeit. «Für mich ist das Routine», sagt er über die
Zeitumstellung. Die Bedeutung für die Gesellschaft sei ihm aber
natürlich bewusst.

Zeitumstellung auf dem Prüfstand?

Die EU-Kommission hatte vor Jahren vorgeschlagen, die Zeit nicht mehr
umzustellen. Seitdem ist aber keine Einigung bei dem Thema in Sicht.
Dennoch soll das Vorhaben nicht aufgegeben werden. Aber auch die
derzeitige polnische EU-Ratspräsidentschaft ist sich laut einer
Sprecherin bewusst, dass der Vorschlag bisher nur begrenzt
Unterstützung der Mitgliedstaaten hat. 

Piester von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt verfolgt die
Debatte eher neutral. Die Behörde folge den gesetzlichen Vorgaben.
«Persönlich mag ich die Sommerzeit gerne, aber ich hätte auch nichts

dagegen, wenn sie abgeschafft wird.»

Sein Team ist für die Verbreitung der exakten Zeit in Deutschland
zuständig. Die Wissenschaftler kümmern sich darum, dass über einen
Langwellensender mit dem Namen «DCF77» in Mainflingen bei
Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie
mit der gesetzlichen Zeit versorgt werden.