Kreml kritisiert Urteil gegen Le Pen

31.03.2025 14:32

Russland hat die französische Rechtsaußenpolitikerin Marine Le Pen
gefördert. Entsprechend entrüstet ist die Reaktion auf ihre
Verurteilung.

Moskau (dpa) - Der Kreml hat das Urteil gegen die rechtsnationale
Politikerin Marine Le Pen in Frankreich als Verstoß gegen
demokratische Regeln kritisiert. «Unsere Beobachtungen in den
europäischen Hauptstädten zeigen, dass man keineswegs zurückhaltend
ist, im politischen Prozess die Grenzen der Demokratie zu
überschreiten», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. 

Le Pen war zuvor von einem Gericht in Paris in der Affäre um die
Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern im Europaparlament schuldig
gesprochen worden. Sie kann daher aller Voraussicht nach nicht für
ihre Partei Rassemblement National (RN) bei der Präsidentschaftswahl
2027 kandidieren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Peskow nannte ihren Fall wie den des ausgeschlossenen
Präsidentschaftskandidaten Calin Georgescu in Rumänien einen «Versto
ß
gegen demokratische Normen.» Das meldete die Nachrichtenagentur
Interfax. Die Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa sagte der
russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass, das Urteil zeige die
«Agonie der liberalen Demokratie».

Russland habe sich nie in die französische Innenpolitik eingemischt
und werde das nie tun, sagte der Kremlsprecher. Allerdings hat
Präsident Wladimir Putin 2017 Le Pen in Moskau empfangen und
politisch aufgewertet. Die frühere Bewegung der
Rechtsaußen-Politikerin Front National hat auch Kredite aus Russland
bekommen.