Laschet: Abkehr von Russland-Sanktionen wäre falsches Signal

31.03.2025 18:22

Solange der Krieg Russlands gegen die Ukraine nicht beendet sei, gebe
es keinen Grund, aus dem Sanktionssystem auszuscheren, sagt der
CDU-Politiker. Er könnte im neuen Kabinett eine Rolle spielen.

Berlin (dpa) - CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hat sich gegen eine
Lockerung der Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. «Es ist das
komplett falsche Signal, jetzt über so etwas zu sprechen», sagte
Laschet dem Nachrichtenportal «Web.de News». «Wir haben ein
europäisches Sanktionssystem, und daraus scheren wir nicht aus.» 

Es gebe keinen Anlass, daran etwas zu ändern, solange der Krieg nicht
beendet sei, sagte Laschet. Zuvor hatte unter anderem Sachsens
Ministerpräsident Michael Kretschmer (ebenfalls CDU) im dpa-Interview
gefordert, in Deutschland müsse zumindest über eine Lockerung der
Sanktionen diskutiert werden.

Für gute Kontakte zu den USA

Laschet sprach sich dafür aus, auch weiterhin gute Kontakte zu den
USA und insbesondere zu den Republikanern zu pflegen. «Donald Trump
ist für die nächsten vier Jahre Präsident. Ich halte nichts davon,
sich täglich über ihn lustig zu machen», sagte der CDU-Politiker. Man

müsse Trump überzeugen, dass auch die USA etwas von einem guten
Verhältnis zu Europa hätten.

Zu seinen eigenen Plänen hielt sich Laschet bedeckt. Er gilt als
einer von mehreren Kandidaten für das Amt des Bundesaußenministers in
der nächsten Bundesregierung. Für solche Diskussionen sei es zu früh,

sagte Laschet. «Die Spitzen der drei Parteien sind ja gerade im
Gespräch, um die Dissenspunkte der Arbeitsgruppen zu klären», sagte
er mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD.
Die Frage, wer welches Ressort besetzen werde, entscheide sich in den
allerletzten Stunden. Insofern sei es kein Thema.