Von der Leyen: Neue US-Zölle werden Pharmaindustrie treffen
01.04.2025 12:34
Die Entscheidung für weitere neue US-Zölle ist nach Angaben aus der
EU-Kommission gefallen. Die Präsidentin nennt betroffene Branchen und
wendet sich erneut an Donald Trump.
Straßburg (dpa) - Die USA werden nach Angaben von
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auch Sonderzölle auf
die Einfuhr von Halbleitern, Pharmazeutika und Holz erheben.
Zudem erwarte man für diesen Mittwoch eine weitere Ankündigung zu
sogenannten reziproken Zöllen, mit denen auf angebliche unfaire Zölle
anderer Länder reagiert werden soll, sagte die deutsche
Spitzenpolitikerin in einer Rede im Europäische Parlament in
Straßburg. Diese würden sofort für fast alle Waren und viele Länder
der Welt gelten und zu den Sonderzöllen hinzukommen, die US-Präsident
Donald Trump bereits in Kraft gesetzt hat. Von letzteren sind Importe
von Stahl, Aluminium, Autos und Autoteilen in die USA betroffen.
Von der Leyen warnte in der Rede erneut vor den Folgen eines
möglichen Handelskrieges und betonte die Verhandlungsbereitschaft der
EU. «Zölle sind Steuern, die vom Volk bezahlt werden. Zölle sind fü
r
die Menschen in Amerika Steuern auf ihre Lebensmittel und
Medikamente», sagte sie. Überkapazitäten, Ungleichgewichte, unfaire
Subventionen, die Abschottung von Märkten und der Diebstahl von
geistigem Eigentum seien auch für EU problematisch. Allgemeine Zölle
machten die Dinge allerdings schlimmer und nicht besser. Diese würden
Arbeitsplätze kosten und ein «bürokratisches Monstrum» an neuen
Zollverfahren schaffen.
Zugleich machte von der Leyen deutlich, dass die EU im Fall einer
unzureichenden Verhandlungsbereitschaft der USA mit Gegenmaßnahmen
reagieren wird. «Ich habe mich bereits mit den europäischen Staats-
und Regierungschefs über die nächsten Schritte ausgetauscht», sagte
sie. «Unser Ziel ist eine Verhandlungslösung. Aber, wenn es nötig
ist, werden wir natürlich unsere Interessen, unsere Bevölkerung und
unsere Unternehmen schützen.» Man wolle nicht unbedingt
zurückschlagen, aber wenn es notwendig sein werde, habe man einen
starken Plan, um dies zu tun.
Details nannte von der Leyen nicht. Nach Angaben aus
Kommissionskreisen beinhaltet er aber unter anderem die Einführung
weitreichender Gegenzölle. Zudem könnten auch Abgaben auf digitale
Dienstleistungen US-amerikanischer Unternehmen in der EU erhoben
werden.