Stoltenberg: Zölle großer Rückschlag für offenen Welthandel

03.04.2025 12:13

Als Nato-Generalsekretär musste Jens Stoltenberg die schwierige
Aufgabe lösen, Trump im Bündnis bei der Stange zu halten. Als
norwegischer Finanzminister hat er es nun mit Trumps Handelszöllen zu
tun.

Oslo (dpa) - Die angekündigten Zölle von US-Präsident Donald Trump
versetzen der Weltwirtschaft nach Ansicht des früheren
Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg einen herben Dämpfer. «Das,
was heute Nacht passiert ist, ist der schwerwiegendste Rückschlag für
einen offenen und freien Welthandel seit der Zwischenkriegszeit, und
das wird viele Länder und viele Arbeitsplätze treffen», sagte der
heutige norwegische Finanzminister vor Reportern in Oslo. 

«Wir treten in eine neue Zeit mit einer völlig neuen Weltordnung in
der Wirtschaft ein», sagte Stoltenberg. Wie groß die Folgen der Zölle

letztlich sein werden, lasse sich aber noch nicht abschätzen. Man
müsse nun zunächst schauen, was die EU mache. Für Norwegen sei
überaus wichtig, sich mit Brüssel abzustimmen, um zu verhindern, dass
man außen vor bleibe, sollte die EU zum eigenen Schutz selbst die
Zollmauern hochziehen.

Norwegen zählt nicht zur EU, ist als Mitglied des Europäischen
Wirtschaftsraums (EWR) aber eng mit ihr verbunden. Die Öl- und
Gas-Nation wird von Trump mit Zöllen in Höhe von 15 Prozent belegt -
Wirtschaftsministerin Cecilie Myrseth sprach am Vormittag jedoch
davon, dass der Satz neuesten Zahlen zufolge noch einen Prozentpunkt
höher liege.