Eine Insel, zwei Zölle: Probleme in Irland und Nordirland

03.04.2025 13:59

Irland und Nordirland werden unterschiedlich von Donald Trumps
Strafzöllen getroffen. Ganz neu ist das Problem nicht - der Umgang
damit ist aber noch lange nicht klar.

Dublin (dpa) - Die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump führen
auf der geteilten irischen Insel zu «enormen Komplexitäten» bei
Handelsfragen. Für Exporte aus Nordirland, das zum Vereinigten
Königreich gehört, werden in den USA die niedrigeren
Zehn-Prozent-Zölle gelten, für Güter aus dem EU-Mitglied Irland
werden 20 Prozent fällig. «Um ehrlich zu sein, wird derzeit intensiv
daran gearbeitet, dieses Thema im Detail zu analysieren», sagte der
irische Vize-Regierungschef Simon Harris dem Sender RTÉ. 

Kompliziert wird es laut Harris vor allem bei Produkten mit
grenzüberschreitender Produktion. Ähnlichen Fragen mussten sich beide
Länder bereits beim Brexit des Vereinigten Königreichs mit dem
Abschied aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion stellen.

Im Agrar- und Lebensmittelsektor sei seine derzeitige Einschätzung,
dass man beispielsweise bei Whiskey vor dem Versand in die USA das
Zollformular eindeutig ausfüllen könne, sagte Harris. Anders sei es
etwa bei Milchprodukten. Waren, die aus dem Norden exportiert würden,
könnten wegen grenzüberschreitender Produktion als aus dem Süden
stammend gelistet werden. Es sei nun an den USA, die Sichtweise dazu
zu erläutern.