«Null-Zoll-Situation»: Musk für transatlantischen Freihandel
06.04.2025 00:21
Bei europäischen Rechtspopulisten ist Tesla-Chef Elon Musk ein
willkommener Gast. Jetzt hat sich Donald Trumps Berater in Italien
zum Zollstreit zu Wort gemeldet - mit einem überraschenden Vorschlag.
Florenz (dpa) - US-Präsidentenberater Elon Musk hat sich im
Zollstreit für eine transatlantische Freihandelszone ohne jegliche
Zölle ausgesprochen. Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine
noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, sagte der per
Video zugeschaltete Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla bei einem
Parteitag der rechten italienischen Regierungspartei Lega am Samstag
in Florenz. «Und was die Zölle anbelangt, hoffe ich, dass wir uns auf
eine Null-Zoll-Situation zubewegen mit einer Freihandelszone zwischen
Europa und Nordamerika», sagte Musk laut italienischer
Simultanübersetzung.
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch ein weitreichendes neues
Zollpaket auf den Weg gebracht, das Handelspartner in aller Welt
verunsicherte und die Börsen auf Talfahrt schickte. Auf Importe aus
EU-Ländern würden demnach Strafabgaben in Höhe von 20 Prozent fälli
g,
wovon sich Trump Marktvorteile für amerikanische Produzenten erhofft.
Während der knapp viertelstündigen Parteitags-Schalte beantwortete
Musk Fragen des Lega-Chefs Matteo Salvini, der in der Regierung von
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Verkehrsminister und
Vizeregierungschef ist. Vor der Bundestagswahl hatte Musk im
Wahlkampf für die AfD geworben.
Am Sonntag stellt sich Salvini zur Wiederwahl als Lega-Vorsitzender,
er ist einziger Kandidat. Es wird erwartet, dass dann weitere
Politiker des rechtspopulistischen Spektrums wie Ungarns
Ministerpräsident Viktor Orban, der Vorsitzende des französischen
Rassemblement National, Jordan Bardella, und der Chef der spanischen
Partei Vox, Santiago Abascal, zugeschaltet werden.