Handelsminister der EU-Staaten beraten über Trumps Zölle
06.04.2025 17:30
Muss die EU möglichst hart zurückschlagen? Diese Frage stellt sich
nach Donald Trumps Zollentscheidungen der vergangenen Woche. Jetzt
diskutieren die Handelsminister.
Luxemburg (dpa) - Die Handelsminister der EU-Staaten kommen an diesem
Montag (11.00 Uhr) zu Beratungen zum Zollkonflikt mit den USA
zusammen. Bei dem Treffen in Luxemburg soll es um die Frage gehen,
mit welcher Strategie US-Präsident Donald Trump zu einer Rücknahme
der jüngst verhängten Sonderzölle bewegt werden könnte. Gleichzeiti
g
ist vorgesehen, die Vorbereitungen für Gegenzölle und andere mögliche
Vergeltungsmaßnahmen voranzutreiben. Sie sollen verhängt werden, wenn
Verhandlungsversuche scheitern sollten.
Für Deutschland wird der geschäftsführende Wirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) zu den Beratungen erwartet. Er befürchtet wie viele
andere europäische Politiker, dass Trumps neue Zölle weltweit für
schwere wirtschaftliche Probleme sorgen könnten.
Trump will mit Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren
und Produktion in die USA verlagern. Zugleich sollen die
Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen großer
Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren.
Auch Handelsbeziehungen zu China sind Thema
Neben den Handelsbeziehungen der EU zu den USA sollen auch die zu
China bei dem Treffen eine Rolle spielen. Dazu wird Handelskommissar
Maros Sefcovic über seine jüngsten Gespräche in Peking berichten. Die
EU versucht China seit Jahren dazu zu bewegen, unfaire Handels- und
Subventionspraktiken einzustellen - bislang allerdings ohne große
Erfolge. Der Wert der Warenimporte aus China überstieg den Wert der
Exporte nach China im vergangenen Jahr um 304,5 Milliarden Euro.
Im Warenhandel mit den USA verbuchte die EU hingegen einen deutlichen
Überschuss in Höhe von 198,2 Milliarden Euro. So wurden im Jahr 2024
Waren im Wert von 531,6 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten
ausgeführt und nur Waren im Wert von 333,4 Milliarden Euro aus den
USA importiert. Im Dienstleistungsbereich hat die EU hingegen ein
Handelsdefizit mit den Vereinigten Staaten.