Korruption im EU-Parlament? Huawei stellt Mitarbeiter frei

08.04.2025 16:58

Wegen mutmaßlicher Korruption wird derzeit wieder im Europaparlament
ermittelt. Im Fokus steht ein Unternehmen aus China. Nun werden
Arbeitsverhältnisse beendet und ausgesetzt.

Brüssel (dpa) - Im Zuge von laufenden Korruptionsermittlungen der
belgischen Behörden hat der chinesische Technikriese Huawei das
Beschäftigungsverhältnis mit zwei Mitarbeitern beendet. Ein weiterer
Mitarbeiter sei - ebenfalls bereits vergangene Woche - von seinen
Aufgaben freigestellt worden, teilte das Unternehmen mit. Auch die
Zusammenarbeit mit zwei Unternehmen, gegen die ermittelt werde, sei
eingestellt worden. «Wir nehmen die laufenden Ermittlungen äußerst
ernst», hieß es weiter.

Acht Angeklagte 

Die belgische Staatsanwaltschaft hatte in einer möglichen neuen
Korruptionsaffäre im Europaparlament acht Personen wegen aktiver
Korruption, Geldwäsche und Beteiligung an einer kriminellen
Vereinigung angeklagt. Das beschloss der Ermittlungsrichter, wie die
belgische Staatsanwaltschaft Ende vergangener Woche mitteilte. Mitte
März waren Büros im Europäischen Parlament durchsucht worden.

Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit Vorwürfen, der
chinesische Technologiekonzern Huawei habe versucht, unerlaubten
Einfluss auf Entscheidungsprozesse auszuüben. Chinesische
Technologieunternehmen wie Huawei stehen seit Jahren in der Kritik.
Es wird vor allem befürchtet, dass China Einfluss auf westliche
Telekommunikationsinfrastrukturen erlangen könnte.

Huawei: Nicht über Beschuldigung informiert

Huawei teilte weiter mit: «Bis zum heutigen Tag sind wir von den
belgischen Behörden nicht darüber informiert worden, dass eine
Tochtergesellschaft von Huawei in dieser Angelegenheit formell
beschuldigt wird.» Das Unternehmen verfolge eine
Null-Toleranz-Politik gegenüber Korruption. «Wie immer verpflichten
wir uns, alle geltenden Gesetze und Vorschriften einzuhalten.»