Neue EU-Regeln für weniger Plastikgranulat in der Umwelt

09.04.2025 08:30

Sehr kleine Plastikstückchen sind der Rohstoff für Produkte aus
Kunststoff. Viele landen aber in der Umwelt. Mit neuen Regeln soll
das in der EU nun anders werden.

Brüssel (dpa) - Mit neuen Vorschriften soll in der EU künftig weniger
Plastikgranulat in die Umwelt gelangen. So müssen Unternehmen, die
mit sogenannten Kunststoffpellets umgehen, künftig bestimmte
Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Darauf einigten sich Unterhändler des
Europaparlaments und der EU-Länder. Damit werde die Handhabung der
Pellets in allen Phasen der Lieferkette verbessert, an Land und auf
See, teilten die EU-Länder mit.

Kunststoffpellets sind das Rohmaterial für die Herstellung von
Plastikprodukten. Etwa beim Transport können die Stückchen
verschüttet werden und so in die Umwelt gelangen. Diese Verluste sind
den Angaben zufolge die drittgrößte Quelle für die unbeabsichtigte
Freisetzung von Mikroplastik in der EU.

Risikogutachten müssen erstellt werden

Die neuen Regeln sollen laut EU-Parlament für Unternehmen gelten, die
in der EU mehr als fünf Tonnen Plastikpellets umschlagen, für alle
EU- und Nicht-EU-Transportunternehmen die den Straßen-, Schienen-
oder Binnenschiffsverkehr nutzen. Auch sollen sie Schiffsbetreiber
betreffen, die einen Hafen in einem EU-Land verlassen oder anlaufen.
So sollen sie Risikogutachten erstellen und Maßnahmen für etwa
Verpackung, Be- und Entladen oder Ausbildung des Personals aufführen.

Schiffsbetreiber müssen laut EU-Parlament sicherstellen, dass die auf
dem Seeweg beförderten Kunststoffpellets gut verpackt sind und den
normalen Transportbedingungen standhalten. Bei zufälligen oder
unfallbedingten Verlusten müssten sofort Notdienste informiert und
alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Folgen zu minimieren.

Grundlage für die Verhandlungen war ein Gesetzesvorschlag der
EU-Kommission. Parlament und Rat müssen die Regeln nun noch formal
annehmen, bevor sie in Kraft treten können.