EU-Ratspräsident Costa in Hamburg

14.04.2025 17:21

Hamburg ist mit seinem Hafen ein wichtiger Handels- und
Industriestandort in Europa - und für EU-Ratspräsident Antonio Costa
ein Beispiel für Innovation und Transformation.

Hamburg (dpa) - Angesichts der unsicheren Weltlage hat
EU-Ratspräsident Antonio Costa die Notwendigkeit einer starken und
wettbewerbsfähigen europäischen Industrie betont. Hamburg sei mit
einer auf Innovation und Klimaneutralität ausgerichteten Industrie
ein gutes Beispiel dafür, sagte Costa bei einem Besuch des
Flugzeugbauers Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Zugleich sprach er
sich gegen Handelseinschränkungen durch Zölle aus.

Airbus sei mit der Kooperation mehrerer europäischer Staaten zum
Weltmarktführer geworden. Dies zeige, wie wichtig es sei, die
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. 

Costa: «Europäische Union mag keine Zölle» 

«Nur wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft
erhöhen und die Produktivität unserer Unternehmen steigern, können
wir gute Arbeitsplätze und Wachstum sichern», sagte Costa, der bei
dem Airbus-Besuch von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)
begleitet wurde.

Wettbewerbsfähigkeit beginne mit Handel. Der freie Welthandel sei
aber aktuell bedroht, sagte er mit Blick auf die Zollpolitik der
US-Regierung. «Handel ist ein wichtiger Treiber für Wachstum, für die

Schaffung von Arbeitsplätzen und guter Löhne.» Zölle müssten
letztlich von Konsumenten und Unternehmen bezahlt werden. «Und am
Ende des Tages bedeuten Zölle eine höhere Inflation.»

«Die Europäische Union mag keine Zölle im internationalen Handel»,

sagte Costa. Die beste Lösung seien Handelsvereinbarungen. «Deshalb
versuchen wir mit den USA zu verhandeln, um eine gute Lösung zu
erzielen. Und die beste Lösung wären null Zölle auf beiden Seiten.»


EU-Ratspräsident im Hamburger Hafen

Vor seinem Besuch in Finkenwerder hatte sich der EU-Ratspräsident bei
einer Barkassenfahrt von der Hamburger Außen-Staatsrätin Liv Assmann
und dem Chef der Hamburg Port Authority, Jens Meier, unter anderem
über die im Hafen geplante Wasserstoffproduktion und die
Landstromversorgung von Seeschiffen informieren lassen.

Am Dienstag steht ein Besuch Costas beim Kupferhersteller Aurubis auf
dem Programm.